
7 Zwerge - Männer allein im Wald
Die Geschichte an sich ist dank der populären Grimmbrüder sicher allen bekannt. Doch Otto
Waalkes gestaltete das altbekannte Märchen um: Es waren also einmal sieben Zwerge, Bubi, Brumboß, Cooky, Doc, Dändy, Speedy und Tschakko, die lebten hinter den sieben Bergen… Na ja, ihr wisst schon.
Doch unsere Zwerge hier sind allesamt von Frauen enttäuschte Junggesellen, die fröhlich in ihrer WG im Wald leben, arbeiten und Spitzwegerichsalat essen. Doch die Selbsthilfegruppe bleibt nicht lange so unter sich: Schneewittchen, auf der Flucht vor der bösen Stiefmutter, tritt plötzlich durch die Gartenpforte und damit in ihr Leben - und stellt so einiges auf den Kopf. So müssen die Zwerge raus aus dem Wald, jetzt ist Abenteuer angesagt!
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann blödeln sie noch heute? Man nehme jede Menge profilierter Comedians, eine gute und altbewährte Grundstory, einen Witzeschreiber und man hat einen guten Film? So läuft es leider nicht, wie man hier merkt. Die Geschichte ist simpel, doch als klassisch bekanntes Märchen eher spannend als der Film.
Die Grundidee, alte Märchen mal wieder aufzupeppen, ist nicht schlecht, aber die Handlung ist mir viel zu zähfließend, da halfen auch die vielen kleinen, meiner Meinung nach mäßig witizgen Gags nicht. Klar, die Schauspieler sind alle klasse, ich z.B. muss schon lachen, wenn ich nur Martin Schneiders Gesicht sehe, aber darauf allein kann man schließlich auch nicht bauen. Auch die sonst sehr talentierte und zauberhafte Cosma Shiva Hagen scheiterte, als sie mit unnatürlich hoher Stimme das Naivchen mimen wollte. Ihre Mutter jedoch lieferte eine sehr gut getroffene Königin ab und gefiel mit schrillem Aussehen und dämonischem Lachen…
Hinzu kommt ein schlechtes Bühnenbild (man achte besonders auf das Pferd!) Du siehst den Papierhintergrund, die Styroporsteine und Pappbäume und kannst dich überhaupt nicht in einen echten Wald hineindenken und wartest nur darauf, dass gleich jemand gegen die Pappwand, die den Horizont darstellen soll, läuft.
von Redaktion Köln 1 am 07.07.2005, Format: Film
Fazit
Wem es reicht, sich mal wieder über Ottos Liedchen und Martin Schneiders Grimassen kaputtzulachen, der hat an der einfachen Komödie sicher Spaß. Wem aber auch bei Komödien gutes Konzept und ansprechendes Bühnenbild wichtig ist, sollte sein Geld lieber anderweitig investieren - vielleicht in eine schöne Ausgabe "Grimms Märchen"?!Weitere Informationen
- Deutschland 2004
- Komödie
- Regisseur/in: Sven Unterwaldt
- Darsteller/innen: Otto Waalkes, Heinz Hoenig, Mirco Nontschew, Martin Schneider, Ralf Schmitz, Markus Majowski, Boris Aljinovic, Cosma Shiva Hagen, Mavie Hörbiger, Nina Hagen, Atze Schröder, Hans-Werner Olm, Rüdiger Hoffmann, CHristian Tramitz
- FSK: Ohne Altersbeschränkung
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