Engel und Joe
Engel (Robert Stadlober) ist 17, lebt auf der Straße und ist Punk. Er lebt mit seinen Kumpels in einem Abbruchhaus. Sein Leben findet zwischen Undergroundkonzerten in ausrangierten Lagerhallen und dem Abhängen und Schnorren auf der Kölner Domplatte statt. Joe (Jana Pallaske) ist 15, hat eine tablettensüchtige Mutter und die Schnauze gestrichen voll. Sie schnappt sich ihren Hund und haut ab. Als die beiden nach wenigen Minuten Film aufeinandertreffen, fliegen die Funken. Joe schließt sich zunächst vorsichtig den Punks an und verbringt die Nacht mit Engel. Die beiden erleben ihre erste große Liebe, verrückt, leidenschaftlich und verwirrend. Am nächsten Tag wollen sie sich wiedertreffen. Als Joe sich um ihre Mutter kümmern muss und nicht auftaucht, bricht für Engel eine Welt zusammen.
Als sie sich endlich wieder gefunden haben kommt raus, dass Engel auf Grund seiner Depriphase, mit Asi, ebenfalls ein Punk, die ihm eh ständig am Hals hängt, geschlafen hat und mal wieder aus dem Blech geraucht hat, was für ihn als Ex-Junkie, den Tod hätte bedeuten können.
Und dann wird Joe auch noch schwanger…
Dies ist der Auftakt zu einer Liebesgeschichte, wie man sie intensiver und bedingungsloser selten miterleben durfte. Engel und Joe müssen sich immer wieder von den äußeren Bedingungen befreien, um kurz durchatmen zu können, bevor die nächste Bewährungsprobe ansteht. Der Grad an Toleranz, Leidensfähigkeit und Durchhaltevermögen, der den beiden abverlangt wird, lässt sie immer tiefer ins Elend stolpern. So grau und kalt der Beton ist, auf dem die beiden erschöpft einschlafen, so abweisend und feindlich reagiert die Umwelt auf die ungewollte Romanze. Auch wenn ihnen wenig bleibt: Ihre Lebensenergie und ihre Träume kann ihnen niemand wegnehmen. Und diese Träume wollen sie auch verwirklichen…
Der Film ist perfekt für realistisch denkende Jugendliche und Erwachsene. Man findet in diesem Film das Leben der Straßenkinder sehr gut wiedergespiegelt und er regt zum Nachdenken über das Leben und besonders den Sinn des Lebens an.
Die Leistungen der Schauspieler sind überwältigend - sie spielen ihre Rollen nicht zu tragisch und nicht zu verträumt.
Man sollte aber auf jeden Fall das FSK beachten, denn bei beispielsweise "Herr der Ringe" haben auch kleinere Kinder zugesehen. "Herr der Ringe" ist ja aber auch Phantasie und "Engel + Joe" ist zu realistisch.
Dem Film geht ein Stern verloren, da einige Szenen halt zu hart sind.
hannah.g , Gastkritik vom 14.08.2006, Format: Film
Fazit
Auf jeden Fall empfehlenswert!!!!!!Weitere Informationen
- Deutschland 2001
- Sozialdrama
- Regisseur/in: Vanessa Jopp
- Darsteller/innen: Robert Stadlober; Jana Pallaske
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 95 min.
Gesamtwertung
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