Einmal

"Einmal flüchtete ich aus einem Weisenhaus. Einmal rettete ich ein Mädchen namens Zelda aus einem brennenden Haus. Einmal brachte ich einen Nazi, der Zahnschmerzen hatte, zum Lachen."

Der neun jährige Felix lebt seit 3 Jahren in einem Waisenhaus in den Bergen, doch er ist anders als die anderen Kinder, denn seine Eltern leben noch.
Sie haben ihn ins Waisenhaus gebracht, um sich um Probleme mit ihrem jüdischen Buchladen zu kümmern. Das zumindest haben sie ihrem Sohn erzählt, in Wirklichkeit wollten sie ihn vor den, 1942 in Polen sehr präsenten, Nazis schützen.
Als die Nazis Felix’ Waisenhaus besuchen und alle jüdischen Bücher verbrennen, denkt Felix seine Eltern warnen zu müssen und haut ab.
Der Junge hat eine sehr große Fantasie und ist ein begnadeter Geschichten-Erzähler, so denkt er sich für alles, was er auf seinem Weg sieht und hört eine passende Geschichte aus. Zum Beispiel, dass die Nazis jüdische Bücher hassen, weil ein Regal voller jüdischer Bücher auf einen ihrer Vorfahren gestürzt ist und ihn umgebracht hat. Und, dass sie nur deswegen alle jüdischen Bücher verbrennen, um eine weitere Katastrophe zu verhindern.
Doch so langsam merkt selbst der fantasievolle Felix, dass etwas nicht stimmt mit der Welt und er fängt an, die Wirklichkeit zu sehen.

Es handelt sich um ein Buch, dass wirklich für jedes Alter zu empfehlen ist, aus der Sicht des kleinen Felix geschrieben, ist es für Kinder ohne Hintergrundwissen fast genauso spannend wie für Felix selbst, da sie genau wie er am Anfang im Dunkeln tappen.
Für ältere Menschen ist es dafür von Anfang an sehr tragisch. Die Hauptfigur tut einem beim Lesen wirklich Leid, wenn man die vielen Geschichten liest, die er sich zusammen fantasiert. Zum Beispiel wie er sich vorstellt, dass seine Eltern gerade im Urwald sind und ihren Lieblingsautor anfeuern, schneller zu schreiben. Da man weiß, wo seine Eltern wahrscheinlich in Wirklichkeit sind. Andererseits muss man doch lächeln über die Naivität des Jungen und wünscht sich für ihn, dass alles so wäre, wie er es sich vorstellt.
Die Szenen werden wirklich anschaulich beschrieben, sodass man sich richtig in das Buch hineinfühlen kann. Aber man kann sich immer noch vorstellen, dass dies ein kleiner Jung geschrieben hat und nicht ein erwachsener Mann, wie das in vielen Büchern der Fall ist.
Man kann bei diesen Buch auch noch einiges lernen, nicht nur über den geschichtlichen Hintergrund, sondern über Menschen und Werte. Man fängt an, über kleine Gesten oder ganz alltägliche Dinge ganz anders zu denken, als vorher.
Das Buch gibt Hoffnung, denn obwohl Felix, seinen Freunden und allen Menschen um ihn herum sehr viele schlimme Dinge geschehen, gibt er nie auf und hat sehr viel Glück.

von yogi610 16 Jahre, Redaktion Pforzheim am 14.10.2010, Format: Buch

Fazit

Ein tolles Buch für jedes Alter, zum lachen, weinen und nachdenken.

Weitere Informationen

  • Kinderbuch
  • Darsteller/innen: Morris Gleitsman (Autor)
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung

Gesamtwertung

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