Eine schrecklich nette Familie

Diese US-Sitcom lief von 1987 bis 1997 im Fernsehen unter dem Namen "Married with Children" und feierte hohe Einschaltquoten, später auch im Ausland.

Diese Serie handelt von einer amerikanischen Durchschnittsfamilie aus der mittleren Unterschicht:
Al, ein Damenschuhverkäufer, das Oberhaupt der Familie, muss man sich so vorstellen: Deprimiert, nicht zuletzt wegen seiner sexsüchtigen und faulen Ehefrau Peg. Er redet oft von vergangenen Tagen, von seinem High School Football, da er einst 4 Touchdowns in einem Spiel erziehlte (Don`t take me likely, once I scored 4 touchdowns in a single game at Polk High).
Wenn er nicht seine Freunde, wo er als Anführer des Vereins NO MA‘AM ( National Organisation of Men against Amazonian Masterhood) tätig ist, hätte, würde er sicherlich Selbstmord begehen.
Die Ehefrau Peg, wie ich schon kurz erwähnte, kommt aus der Wanker Familie, in der Inzucht herrscht und die Familie sich Zeitungen besorgen muss, damit man Pegs Verwandte schlagen kann, falls sie versuchen sollten, einen aufzufressen, was nicht selten vorkommt. Die Mutter von Peg und somit Schwiegermutter des leidenden Al, ist stark übergewichtig (in manchen Folgen wird von mehreren Tonnen geredet), man sieht sie allerdings in keiner Folge - es wird nur von ihr geredet. Und in dieser Wanker Familie (Anmerkung, Wanker=Wichser) hat noch nie eine Frau gearbeitet.
Daher sieht Peg sich im Recht, den ganzen Tag fern zu sehen, Bonbons zu essen und von dem Geld ihres Mannes Al shoppen zu gehen, wobei sie die Kreditkarte jedes Mal überlastet. Zudem verlangt sie regelmäßigen Sex von Al, der sie aber nie zufrieden stellt (Peg spricht immer von Als Sekundennummer).
Kommen wir nun zu den Kindern dieser schrecklich netten Familie.
Bud, der Sohn, ist ein sehr guter Schüler, doch hat er leider keinen Erfolg bei den Mädchen (chicks, babes). Auch er ist, wie sein Vater, ziemlich bemitleidenswert, da er zwar ein Überflieger in der Schule ist, aber viel lieber ein Frauenheld sein würde.
Kelly ist eine sehr attraktive junge Frau, die allerdings strohdumm ist. Aber sie führt, im Gegensatz zu ihrem Bruder Bud, ein sehr ausgeprägtes Nachtleben.
Im Verlaufe der Serie bekommen beide Kinder mehrere Jobs, die aber alle nicht von langer Dauer sind.

Geschichtlicher Hintergrund:
Diese Serie sollte ursprünglich den Namen "Not the Cosbys"  (amer. Serie einer perfekten farbigen Familie) tragen, doch Lizenzrechte machten diese Pläne zunichte.
Der Titelsong von MWC (Married with Children) ist "Love and Marriage" von Frank Sinatra, der aber auf den DVDs nur bis zur vierten Staffel zu hören ist (aufgrund von lizenzrechtlichen Gründen erhoben von Sinatras Familie).
Die Serie war eine der ersten, die Live Publikum hatte, was man in den Folgen auch gut hören kann, im deutschen Synchron aber durch monotone Lacher ersetzt wurde. Noch ist zu sagen, dass MWC aufgrund von scheinbar frauenfeindlichen Äußerungen nicht von allen geliebt wurde, vorallem eine Frau aus Michigan leitete oft Proteste gegen die Sitcom ein.
Zum Ende der Sitcom kann man nur sagen, dass die Einschaltquoten in den letzten Staffeln sanken, was aber auch damit zu tun hatte, dass die Sendezeit auf nachts verlegt wurde, und so die Gagen der Schauspieler nicht mehr bezahlt werden konnten (leider).
Doch der Mythos Bundy lebt weiter und es gibt immer noch Millionen von Fans, ein Ausschnitt der Sitcom kam sogar im relativ aktuellen Kinofilm Borat vor, obwohl MWC mittlerweile schon über 10 Jahre alt ist!

Diese Serie ist zum echten Klassiker geworden, nachdem ursprünglich nur vier Episoden geplant waren, aus denen nach dem großen Erfolg der ersten Episoden 11 wurden.
Die schauspielerischen Leistungen, vorallem die von Ed O‘Neill als Al Bundy ist herrausragend und es gibt viele sehr gute Dialoge. Natürlich sind bei dieser Vielzahl von Folgen auch schwächere dabei, doch insgesamt überwiegt die Zahl der Besseren, besonders in den Episoden 4, 8 und 9.

tonio.p , Gastkritik vom 07.04.2008, Format: TV

Fazit

Ein Klassiker, der durch die schauspielerischen Leistungen und der guten Dialoge und Monologe den interessierten Zuschauer in seinen Bann zieht. Nicht zu Unrecht nennt man Al den letzten großen Dichter und Helden Amerikas. Einzig allein muss ich für die Synchronisation Punkte abziehen, da z.T. im deutschen Teil ganze Sequenzen weggeschnitten wurden. Doch jetzt bewerte ich das amerikanische Original und das ist einfach genial.

Weitere Informationen

  • USA 87
  • Comedy
  • Darsteller/innen: Ed O'Neill, Katey Sagal, David Faustino, Christina Applegate
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: ca. 30 min.

Gesamtwertung

Gastkritik

Schreib uns deine Meinung zu Filmen oder Büchern, Spielen oder TV - Sendungen, Online - Angeboten oder Hörspielen. Unser Formular für Gastkritiken hilft dir dabei.

Weiterlesen …

Kritikertipps

Ob ihr neu in einer Redaktion mitarbeitet, schon viele Jahre regelmäßig Beiträge für spinxx.de liefert oder ob ihr euch als GastkritikerIn ausprobieren möchtet: Die „Kritikertipps“ bieten euch Infos, Anregungen und Hilfsmittel für jede Lebenslage.

Weiterlesen …

Alle Kritiken

Hier findest du alle spinxx.de Kritiken in einer Übersicht und kannst nach Titeln suchen.

Weiterlesen …

Kontakt

● ● ●

 

Du willst mitmachen und noch mehr über spinxx erfahren?

Dann schreib uns einfach an!