Ein Schatten wie ein Leopard

14, welch ein Alter. Ramon Santiago ist stolz auf sich. Mit seinem Messer in der Hosentasche fühlt er sich wie ein Mann. Nein, noch besser: wie ein Macho. Jetzt ist er das, was sein Vater immer aus ihm machen wollte. Doch sein Vater ist jetzt nicht mehr da, um ihn zu loben, denn er ist im Gefängnis, wo er seine Strafe für das Verprügeln eines Polizistens absitzen muss. Doch er ist nicht der einzige, der nicht mehr die kleine, schäbige Wohnung der Santiagos belebt; Ramons Mutter liegt schwach im Krankenhaus. So muss er sich alleine durchschlagen. Er fängt mit dem Beitreten in Harpos Gang an. Doch schon bei seinem ersten Überfall ist ihm mulmig zumute: Er will keine alten Ladys ausrauben. Dennoch macht er mit. Doch die Sache soll nicht bei einem Überfall bleiben. Luis, der Informant der Gang, erzählt Harpo und Co. von Glasser: ca. 70 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl, hat einen Teppich im Vorzimmer, eine Klimaanlage und jede Menge Geld in der Brieftasche. Ramon hat seinen ersten Auftrag. Er hat viele Vorsätze und nimmt sich vor den coolen Gangster zu spielen. Doch Glasser lässt Ramons Pläne nicht zu. Er ist anders als all die anderen Leute in New York. Er regt Ramon zum Nachdenken an. Und schon bald werden Ramon und Glasser grundverschiedene aber gute Freunde. Doch damit ist Harpos Gang gar nicht einverstanden…

von larissa.k 13 Jahre, Redaktion HAMMer - Redaktion am 31.12.2005, Format: Sonstige

Fazit

Myron Levoy regt, wie auf dem Einband versprochen, zum Lesen, Nachdenken und Mitreden an. "Ein Schatten wie ein Leopard" ist in einem freien Stil formuliert, der sich dem Inhalt anpasst. Die wörtliche Rede im Buch ist nicht, wie oft in anderen Büchern, steif formuliert, sondern wie sie im richtigen Leben auch auftreten würde. Außerdem schafft es Myron Levoy in "Ein Schatten wie ein Leopard" dem Leser einen realen und wahrheitsgetreuen Blick auf das Leben eines Puertoricaners in New York zu vermitteln. Doch man wird auch belehrt, dass hinter der harten Schale eines Machos ein nachdenkender 14-jähriger Junge sein kann, dessen Traumberuf Schriftsteller ist. Doch dem Macho wird erst richtig klar, wer er wirklich ist, als er auf Glasser trifft. Glasser, den irren Künstler der 30er. Glasser, der Ramon beibringt, dass seine Worte seine Waffe sein können und sein Messer überflüssig ist. Dennoch muss ich sagen, dass "Ein Schatten wie ein Leopard" vielleicht nicht jedermanns Lieblingsbuch ist, da es, wie schon gesagt, einen sehr eigenwilligen Stil hat und nach meinen Vermutungen nicht den Geschmack von jedem Leser trifft. Aber es ist empfehlenswert, da es nicht ein Allerweltsbuch ist und zum schnellen Durchlesen da ist. Vor allen Dingen, wenn Glasser seine Bilder erläutert, Ramon von seinen Gefühlen beim Malen erzählt, sollte man vielleicht inne halten und über das Gesagte nachdenken.

Weitere Informationen

  • USA 1981
  • Drama
  • Regisseur/in: Myron Levoy
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung

Gesamtwertung

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