Eat, Pray, Love

Julia Roberts gibt sich als Liz Gilbert auf die Suche nach sich selbst... Wäre die Suche mal spannender gewesen.

Liz Gilbert hat Erfolg im Job, in der Liebe und im Leben allgemein. Trotzdem hat sie das Gefühl, dass ihr irgendetwas fehlt. Deswegen begibt sie sich auf die Suche nach sich selbst. Diese Suche führt sie durch Italien, Indien und endet schließlich auf Bali. Dabei genießt sie italienisches Essen, lernt bei ihren Meditationserfahrungen in Indien neue Freunde kennen, und verliebt sich auf Bali neu.
Ob das alles genug für sie sein wird, um sich zu finden, und endlich richtig glücklich zu werden?

Die Grundidee dieses Films ist in erster Linie arrogant: Eine weiße Frau kann sich diese Weltreise, die sie als notwendig empfindet, um sich selbst zu finden, nur finanzieren weil sie reich ist. Dieser Gedanke verfolgt den Zuschauer bis zum Ende des Films. Und selbst wenn die Idee des Films nicht ganz so arrogant wäre- das Drehbuch ist einfach zu schlecht, um daraus einen guten Film machen zu können. Die Geschichte ist zu platt und kratzt nur an der Oberfläche, ohne jedoch tiefer zu gehen. Dabei gibt die Produktion allerdings vor, sehr tiefsinnig zu sein.
Es nervt außerdem, dass sich das Drehbuch nur auf Roberts’ Charakter konzentriert, ohne auch auf andere einzugehen. Das Publikum wird gezwungen besonderes Augenmerk auf das Schauspiel der Hauptdarstellerin zu legen, die mit Abstand am schlechtesten ist. Dabei hat sie mit Richard Jenkins einen weiteren tollen Darsteller an ihrer Seite. Er verkörpert einen sehr sympatischen, vom Schicksal geplagten, Amerikaner, auf den Liz Gilbert in Indien trifft, und der ihr maßgeblich dabei hilft sich selbst zu finden. 
Zwar sind ein paar nette Landschaftsaufnahme mit dabei, aber ansonsten lässt bei ‘Eat, Pray, love’ auch in der Optik einiges zu wünschen übrig. Man hätte mit der Farbenpracht Indiens und mit noch mehr Landschaftsaufnahmen von Bali überzeugen können. Stattdessen konzentriert sich die Kamera lieber auf Nahaufnahmen von Roberts und ihren männlichen Verehrern. Das Ganze wirkt lächerlich.
Dazu kommt noch, dass die Musik, diesen ohnehin schon unangenehm kitschigen Film, diesen Eindruck noch verstärkt.
Irgendwie gibt es hier nichts positives zu bemerken.

von Redaktion Köln 1 am 11.01.2011, Format: Film

Fazit

Hollywood sollte das mit den pseudo-intelligenten Selbstfindungsfilmen lassen. Julia Roberts übrigens auch.

Weitere Informationen

  • USA 2010
  • Drama
  • Regisseur/in: Ryan Murphy
  • Darsteller/innen: Julia Roberts, James Franco, Richard Jenkins, Javier Bardem
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung
  • Länge: 140 min.

Gesamtwertung

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