Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele

Einer der meist erwarteten Filme des Jahres kommt in die Kinos. Kann die Umsetzung der sehr guten Vorlage überzeugen?

Amerika in der Zukunft: das Land ist zerstört und aus den Trümmern ist Panem entstanden, aufgeteilt in 12 Distrikte und das Kapitol (der Regierungssitz). Seit sich Distrikt 13 gegen das Kapitol erhoben hat, aber zurückgeschlagen und zerstört wurde, werden in jedem Distrikt alljährlich ein Mädchen und ein Junge zufällig auserwählt und müssen - bei den sogenannten Hungerspielen - in einer Arena um ihr Leben kämpfen.
Das Ganze ist ein perfides Medienereignis, das von den Bewohnern des Kapitols verfolgt wird.
Als die 12 Jahre alte Prim aus Distrikt 12 ausgesucht wird, meldet sich ihre große Schwester Katniss freiwillig. Gemeinsam mit dem männlichen Tribut Peeta, der ihr, kurz bevor die Spiele beginnen, offenbart, dass er sie schon seit langem liebt, kommt sie in die Arena. Das macht alles für Katniss noch komplizierter, denn bei den Hungerspielen darf nur ein Tribut überleben.

Endlich kommt die lang erwartete Verfilmung von den Büchern von Suzanne Collins in die Kinos. Nach dem riesigen Erfolg der Bestsellerreihe hatte sich 2009 das Filmstudio Lionsgate die Rechte an allen drei Büchern gesichert. Man hat den amerikanischen Regisseur Gary Ross verpflichtet, der sich als echter Glücksgriff erweist, da er den Geist der Bücher trifft. Er legt den Fokus nicht auf die Tötungsszenen, sondern versucht einen Einstieg in die eigentliche Geschichte, die in Teil 2 und 3 weitergesponnen wird, zu erzählen. Vor allem überzeugt die Trilogie durch Medien- und Gesellschaftskritik, die im Film durch das sensationslüsternde Publikum gut wiedergegeben wird. Die Geschichte ist fesselnd, aber auch bewegend und wirklich gut erzählt. Auch die schauspielerischen Leistungen lassen nichts zu wünschen übrig. Vor allem Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence überzeugt durch Mimik und spielt ihre männlichen Schauspielerkollegen Josh Hutcherson und Liam Hemsworth an die Wand. Lenny Kravitz und Donald Sutherland als Präsident Snow, der sich als Widersacher von Katniss für die nächsten Teile in Stellung bringt, haben nur sehr wenige Szenen. Technisch ist der Film ebenfalls gelungen. In der ersten Hälfte, in der die Welt Panems näher beleuchtet wird, überzeugen die Kulissen. Wenn die Spiele beginnen, setzt eine nervige Wackelkamera ein, die aber nur dazu da ist, um die Tötungszenen zu entschärfen. Trotzdem sind diese Szenen für einen Film ab 12 Jahren ziemlich drastisch in Szene gesetzt und man sieht doch relativ viel Blut, weshalb Eltern die Altersfreigabe unbedingt respektieren sollten. Der Soundtrack fällt nicht positiv, aber auch nicht negativ auf und bleibt eigentlich nicht in Erinnerung. Das ist zwar schade, aber es erzeugt auch unheimlich viel Atmosphäre, wenn die Musik komplett aussetzt und man sich für einige Momente nur auf das Geschehen konzentrieren kann und so unweigerlich hineingesogen wird.
Die Umsetzung orientiert sich sehr am Buch und bietet wenig Neues. Das sollte Fans oder Neulinge aber keinesfalls stören. Insgesamt ist der Film sehr gut und kann fast in allen Bereichen überzeugen.

von Linus.Kr 13 Jahre, Redaktion Münster am 09.05.2012, Format: Film

Fazit

Die Umsetzung des ersten Teils von Suzanne Collins Bestsellertrilogie ist sehr gelungen. "Die Tribute von Panem" regt zum Nachdenken an, ist spannend und dramatisch. Vor allem die Schauspieler können überzeugen. Etwas störend ist die Wackelkamera und die Musik bleibt nicht in Erinnerung. Wer einen unterhaltenden, aber auch anspruchsvollen Film sehen will, ist hier richtig.

Weitere Informationen

  • USA 2012
  • Action, Drama, Science-Fiction
  • Regisseur/in: Gary Ross
  • Darsteller/innen: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Elizabeth Banks, Woody Harrelson, Stanley Tucci, Donald Sutherland, Lenny Kravitz
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 142 min.

Gesamtwertung

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