Die Känguru Chroniken: Ansichten eines vorlauten Beuteltiers

»Richtig, falsch. Meins, deins… das sind doch bürgerliche Kategorien.« (das Känguru)

Bei dem Kleinkünstler Mark-Uwe Kling steht eines Tages ein Känguru vor der Tür. Unbemerkt zieht es bei ihm ein und beginnt, seine kommunistischen Überzeugungen zu verbreiten. Dabei kritisiert es den Alltag auf eine wundervolle Art und Weise und beginnt das System wo nur möglich zu umgehen oder zu beschädigen.

Die Känguru Chroniken sind sehr lebensnah erzählt.
Die Probleme denen das Känguru und der Ich-Erzähler Mark-Uwe Kling gegenüberstehen sind Kleinigkeiten, die jedem widerfahren. Die Art und Weise wie vor allem das Känguru auf diese Ereignisse reagiert ist aber extrem verrückt und damit immer sehr lustig. So versucht es beispielsweise bei jeder Situation das bestehende System zu untergraben oder zu kritisieren. Es stellt beispielsweise unser aktuelle Demokratie so dar: "Das ist, als ob du in den Supermarkt gehst und da wählen kannst zwischen der Tütensuppe von Maggi und der Tütensuppe von Knorr, aber in Wirklichkeit sage ich dir: Alles Kapitalismus! Alles Nestlé!" Wie hier vielleicht auffällt, sind die Känguru Chroniken sehr "propagandiös". Das kann als sehr lustig aufgenommen werden, könnte beim Leser aber auch für Verwirrung sorgen. Eine einigermaßen linke politische Einstellung ist für dieses Buch absolut unerlässlich. Weiter ist das Fehlen eines festen Handlungsstrangs anzumerken. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und tragen praktisch nichts zu einer Handlung bei. Dies kann stören, gibt dem Buch insgesammt aber etwas sehr kurzweiliges, da keine komplexen Strukturen aufgebaut werden müsse. Dies sorgt für hohen Wiederlesewert.

von böller 17 Jahre, Redaktion Köln 1 am 11.10.2011, Format: Buch