Die Gräfin

Sie fühlt sich von ihrer großen Liebe verlassen und beginnt, in Jungfrauenblut zu baden. Was anfangs noch schön war, artet in einen Wahn aus...

Erzebet Bathori ist die wohl imposanteste Gräfin des gesamten 17. Jahrhunderts: Sie verwaltet alleine ihre riesigen Besitztümer, führt ihre Männer erfolgreich in den Krieg und sogar der König persönlich hat Schulden bei ihr. Auch an Verehrern mangelt es der Witwe nicht. Dann verliebt sie sich in den zwanzig Jahre jüngeren Istvan, dessen Vater alles unternimmt, um die Affäre der beiden zu zerstören. Als er erfolgreich den Kontakt zwischen den beiden abbricht, denkt die Gräfin, Istvan würde sie wegen ihres alten Aussehens verabscheuen. Und sie beginnt, in Jungfrauenblut zu baden, einem Wahn, dem nicht mal eine starke Frau wie sie entkommen kann…

Julie Delpy hat mit "Die Gräfin" nicht nur die grausame Geschichte des weiblichen Draculas toll inszeniert, sondern auch die Hauptrolle mehr als überzeugend selbst besetzt. Auch die anderen Protagonisten wurden von Daniel Brühl und William Hurt gelungen zum Leben erweckt. Auffallend sind auch die tollen Kostüme und verschiedenen Frisuren, die Erzebet Bathori zur Schau trägt.
Dieser Film ist keineswegs die Geschichte einer rebellischen Frau des 18. Jahrhunderts, wie "Die Herzogin" oder auch "Effi Briest". Erzebet Bathoris’ wahnsinnige Handlungen werden durch zwar recht schnelle, aber sehr gute Schnitte, einer wirklich auffallend guten Beleuchtung und passender Musik spannend in Szene gesetzt.
Doch alles hat Vor- und Nachteile, auch "Die Gräfin"  bildet mit zwei wirklich dummen Fehlern keine Ausnahme. Einmal sagt Erzebet aus dem Off, dass er kein Land "besitzt hat", was jedem Deutschen in den Ohren schmerzt. Und am Ende beißt sich die Gräfin in den linken Arm, verblutet mit dem rechten und wird mit einem blutdurchtränkten linken Ärmel begraben. Da fragt man sich doch manchmal, ob die Filmcrew für ihre eigenen Fehler blind wird.

von Mara 15 Jahre, Redaktion Köln 1 am 06.07.2009, Format: Film

Fazit

Bis auf zwei winzige Mankos ein Filmereignis der Superlative, das aber aufgrund einiger blutiger Szenen nicht ab zwölf Jahren freigegeben werden sollte.

Weitere Informationen

  • Deutschland/Frankreich 2009
  • Drama/Historienfilm
  • Regisseur/in: Julie Delpy
  • Darsteller/innen: Julie Delpy, Daniel Brühl, William Hurt, Anna Maria Mühe
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 100 min.

Gesamtwertung

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