Die Fremde
In dem Film „Die Fremde“ geht es um die 25-Jährige Deutschtürkin Umay die mit ihrem kleinen Sohn Cem von Istanbul zu ihren Eltern und Geschwistern nach Berlin flieht, um sich dort ein eigenes Leben aufzubauen. Doch ihre Familie und vor allem ihr großer Bruder Mehmet ist dagegen und versuchen den kleinen Cem nach Istanbul zurück zu seinem Vater zuschicken. Umay flieht mit Cem. Sie verliebt sich erneut und versucht wenig später eine erneute Annäherung mit ihrer Familie, doch diese lässt es nicht zu und denkt diese habe die ehre „beschmutzt“ und die Familie antwortet mit einem missglückter Ehrenmord.
Der Film ist meiner Meinung nach einer der besten deutschen Filme des Jahres, wenngleich er auch sehr bedrückend gestaltet ist. Die Schauspieler waren sehr authentisch und perfekt auf ihre Rolle abgestimmt. Auch der kleine Cem spielte seine Rolle so überzeugend und talentiert, dass man sich keinen anderen für diese Rolle wünscht.
Gut umgesetzt wurde die zwiespältige Gefühlswelt der türkischen Familie. Sie sind hin und her gerissen zwischen der türkischen Tradition und der Freude ihre Tochter wieder bei sich zu haben. Einerseits wünschen sie sich, dass Umay glücklich ist, andererseits jedoch bangen sie um die Familienehre. Der älteste Bruder fühlte sich von seinen Freunden unter Druck gesetzt und agierte aufgrund dessen so gewalttätig.
Das Ende war sehr schockierend, denn man hatte nicht damit rechnen können, dass einer der Hauptcharaktere auf so tragische Weise ums Leben kommt. Umays Schreie gingen einem sehr nahe und man verspürte eine unglaubliche Wut auf Mehmet, da er heimtückisch einen Anschlag mit Todesfolge verübte.
An, 15 Jahre , Gastkritik vom 16.02.2011, Format: Film
Fazit
Der Film war sehr lehrreich und regte zum Denken an. Außerdem bekam man stark die Gefühle der einzelnen Hauptcharaktere mit. Ich finde es sehr wichtig, dass die Regisseurin ein derartiges Thema gewählt hat. Es sollte auch in der Öffentlichkeit diskutiert und nicht verleugnet werden. Da der Film etwas anspruchsvoller ist und Aktualitätsbezug hat, würde ich empfehlen die Altersbeschränkung von 12 Jahren auf 14 zu erhöhen, da jüngere Kinder sonst Ängste bekommen können.Weitere Informationen
- Deutschland 2010
- Drama
- Regisseur/in: Feo Aladags
- Darsteller/innen: Sibel Kekilli Florian Lukas Alwara Höfels
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 119 min.
Gesamtwertung
Kontakt
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