Die Bücherdiebin

Markus Zusak beschreibt in seinem Roman "Die Bücherdiebin" das Leben der Liesel Meminger im dritten Reich aus der Sicht des Todes.

"Deutschland, 1939. Der Tod hat viel zu tun, und er hat eine Schwäche für Liesel."

Liesel, das Kind von Kommunisten, ist 9, als sie dem Tod zum ersten Mal begegnet. Auf der Zugfahrt nach München zu ihren Pflegeeltern stirbt ihr kleiner Bruder. Nach der Beerdigung klaut sie ihr erstes Buch: "Das Handbuch der Totengräber." Eine große Karriere beginnt.

Nachdem Liesel bei ihren Pflegeeltern in der Himmelsstraße 33 in einer Stadt namens Mulchingen ankommt, muss sie sich ihrer Mutter verabschieden. Warum weiß sie nicht, für wie lange weiß sie auch nicht, sie sieht nur ihre Mutter allein zurück zum Bahnhof gehen. Ihn ihrem Zimmer stehen zwei Betten, eins wird leer bleiben. Ihre Pflegeeltern heißen Rosa und Hans Hubermann.

Mit ihrem Pflegevater freundet sich Liesel schnell an. Hans Hubermann ist ein Akkordeon-spielender Anstreicher und findet immer die richtigen Worte, wenn es um Liesel Meminger geht. Er bringt ihr das Lesen bei, während der       "Mitternachtsstunden", nachdem Liesel aus ihren Alpträumen aufwacht in denen sie ihren Bruder sieht. Er schläft auf einem Stuhl neben ihrem Bett und tauscht ihre Bettlaken, wenn sie das Bett genässt hat. Hans nimmt das Kind von Kommunisten im Kinderzimmer und einen Juden im Keller auf. Und dann geht er zu weit.

Liesels bester Freund ist Rudi Stein. Die Nachbarn halten ihn für ein wenig verrückt, weil er sich nach der Olympiade 1936 mit Kohle schwarz angemalt hat und um den Sportplatz gelaufen ist - mitten in der Nacht, und davon geträumt hat Jesse Owens zu sein. Ein paar Jahre später versucht auch alle vier Rennen eines Turniers zu gewinnen um es seinem verhassten HJ Leiter und allen Andern zu zeigen. Im Laufe des Buches wandelt sich Rudi von einem Obstdieb zu einem Brotgeber, zu einem der "dem Feind" einen Teddybären schenkt du seinen besten, halbtauben Freund vor dem gemeinsamen HJ Leiter beschützt. Er ist unsterblich in Liesel verliebt und obwohl er sie immer wieder fragt, hat sie sich geschworen, ihn nie zu küssen doch dann merkt sie das auch sie ihn liebt. Kommt sie am Ende zu spät?

Eines Tages steht ein magerer, junger Mann vor der Himmelstraße sein Name ist Max Vandenburg. Er ist mit dem Zug von Stuttgart nach München gekommen, unter dem Arm geklemmt Hitlers "Mein Kampf". Max Vater, Erik, hat Hans im ersten Weltkrieg das Akkordeon spielen beigebracht und das Leben gerettet, er selber ist gestorben. Hans hat ein Versprechen einzulösen. Max wird im Keller der Hubermanns untergebracht. Auch mit ihm freundet sich Liesel an, die Beiden verbindet die Liebe zu den Worten und Albträume. Max merkt schnell das Liesel ein besonderer Mensch ist, er schreibt ihr Bücher und malt für sie Bilder an die Kellerwand, sie baut ihm einen Schneemann im Keller und sammelt zehn Geschenke für ihn als er krank ist. Doch dann sollen die Keller der Himmelsstraße auf ihre Luftschuztsicherheit getestet werden, die Wahrung kommt zuspät.

Die Geschichten von Liesel Meminger, der Hubermanns, Rudi Stein und Max Vandenburg verstricken sich von 1939 bis 1943 in der Himmelsstraße und ihre Beziehungen, alle von Liebe geprägt, werden durch Bombennächte, Lesestunden in Luftschutzbunkern, ein abgestürztes Flugzeug und von Juden die durch Mulchingen nach Dachau ziehen, getestet und am Schluss nur gestärkt. Dann verfällt Liesels Welt in Schutt und Asche.

Liesels Geschichte ist nur eine von tausenden Kriegsgeschichten, doch es ist die Geschichte über ein Mädchen das sogar den Tod beeindruckt hat.

Die "Bücherdiebin" ist in zehn Teile geteilt, jeder Teil mit dem Namen der Geschichte oder dem Buch die Liesel in der Zeit in der Teil spielt am meisten Geprägt hat überschrieben. Die meisten geklaut. Das Buch ist nicht chronologischer Reihenfolge geschrieben. Es beinhaltet nicht nur die Geschichte der Hauptpersonen sondern auch andere Geschehnisse der Zeit am Beispiel Nachbarn von Liesel oder durch "das Tagebuch des Todes". Es werden der Schnee von Stalingrad, Pariser Juden, Kinder in Köln und Soldaten an der französischen Küste behandelt.

Markus Zusak beobachtet das menschliche Verhalten mit beeindruckender Weisheit und beschreibt seine Beobachtungen mit viel Charme. Das Buch wurde von Alexandra Ernst in schönes Deutsch übersetzt. Eins seiner Kapitel ist in einen Würfel mit sieben Seiten aufgeteilt, eins in eine Trilogie des Glücks. Über die meisten seiner Kapitel muss man weinen, über Andere lachen. Er malt mit seinen Worten Bilder und man spürt beim Lesen die Liebe, mit der er eine Charaktere beschreibt.

von lena 15 Jahre, Redaktion Bielefeld am 02.09.2010, Format: Buch

Fazit

Markus Zusak hat mit seinem Romann "Die Bücherdiebin" ein großes Anti-Kriegs Werk geschaffen, das denn deutschen Jugendliteraturpreis der Kinderjury völlig zurecht bekommen hat.

Weitere Informationen

  • Australien 2005
  • Roman
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung

Gesamtwertung

Gastkritik

Schreib uns deine Meinung zu Filmen oder Büchern, Spielen oder TV - Sendungen, Online - Angeboten oder Hörspielen. Unser Formular für Gastkritiken hilft dir dabei.

Weiterlesen …

Kritikertipps

Ob ihr neu in einer Redaktion mitarbeitet, schon viele Jahre regelmäßig Beiträge für spinxx.de liefert oder ob ihr euch als GastkritikerIn ausprobieren möchtet: Die „Kritikertipps“ bieten euch Infos, Anregungen und Hilfsmittel für jede Lebenslage.

Weiterlesen …

Alle Kritiken

Hier findest du alle spinxx.de Kritiken in einer Übersicht und kannst nach Titeln suchen.

Weiterlesen …

Kontakt

● ● ●

 

Du willst mitmachen und noch mehr über spinxx erfahren?

Dann schreib uns einfach an!