Der Rattenkönig

Ein Film über ein Computerspiel, in dem es nur einen Ausweg gibt: Sterben.

Der sechzehnjährige Gamer Juri spielt nächtelang mit seinen Freunden aus dem Internet die verschiedensten Computerspiele. Eines Tages sind diese alle offline - bis Mordred, der im wahren Leben Niki heißt, ihn mit der Bitte besuchen kommt, ihn zu verstecken - er sei auf der Flucht vor einem Spiel, das einem Aufgaben stellt, die man erfüllen muss. Auch Juri beginnt zu spielen und wird immer mehr darin verstrickt. Alles geht glatt, bis er merkt, dass ihm die Kontrolle über sein Leben entgleitet.      

"Der Rattenkönig" ist ein Film, dessen Thema vor allem die heutige Generation anspricht. In den Medien werden Computerspiele oft verteufelt, bei vielen Gamern, die Morde oder Einbrüche begehen, werden die Spiele gerne dafür verantwortlich gemacht. Bei diesem Film ist das nicht der Fall. Den Spielen wird für die Taten, die die Figuren in dem Film begehen, nicht die Schuld gegeben  - das kann als gut oder schlecht aufgefasst werden. Ich denke, dass viele es schlecht finden werden, dass die Spiele zwar Thema des Films sind, aber nie offen gesagt wird, dass sie schuld sein sollen. Das sollte jedem klar sein, der diesen Film gucken möchte: Man sollte keine Medienkritik erwarten, Computerspiele sind hier nur ein Mittel, um die Handlung voranzutreiben.

Ich finde das persönlich gut, denn so kann man sich mehr auf die Handlung konzentrieren. Diese braucht zwar eine Weile, um einen zu absorbieren, doch nachdem sie etwas ans Laufen gebracht wurde, rennt sie fast. Das Tempo des Films nimmt den Zuschauer richtig mit, und die Figuren, die einem am Anfang des Films noch ziemlich egal sind (obwohl der Regisseur echt versucht, sie dem Publikum ans Herz zu legen), fangen an, wichtiger zu werden, man fiebert mit ihnen mit. Je schlimmer die Handlung wird, desto besser wird der Film. Von dem Ende ist man zwar ein bisschen enttäuscht - mir hätte ein realistischeres Ende besser gefallen - aber im Endeffekt stört das nicht so.

Dieses "Zum Ende Hin Besser" -Prinzip gilt sowieso für den ganzen Film. Die Schauspieler, die Musik, die Kameraführung, alles wird zum Ende hin besser. Die Hauptdarsteller überzeugen alle, es gibt nicht einen, dem man die Rolle nicht abkauft. Auch die Musik - am Anfang noch monoton und fast nervig - ist gegen Ende immer mächtiger und schafft es sehr gut, die Handlung zu unterstreichen. 

Was mich am meisten gestört hat, nachdem ich aus dem Kino gelaufen bin, war, dass nie die Motivation des Bösewichtes geklärt wurde. Selbst wenn er aus purer Zerstörungswut gehandelt hätte, wäre es gut gewesen, wenn der Protagonist ihn wenigstens gefragt hätte, warum, und er geantwortet hätte, dass er bloß zerstören will.

Wer sollte diesen Film sehen? Jedem, der Computerspiele mag, wird dieser Film sicherlich gefallen. Da viel Action vorkommt, ist er auch für Actionfans geeignet, die intelligente Filme mögen.

Wer sollte diesen Film nicht sehen? Da der Film ganz klar nichts für jüngere ist, würde ich den Film IHN allerhöchstens ab zwölf empfehlen (und selbst das ist eine sehr mutige Empfehlung). Jemand, der her eine große Kritik an Computerspielen erwartet, wird hier wahrscheinlich auch enttäuscht werden. 

 

von zoe.cp13 14 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2013 am 22.11.2013, Format: Film

Fazit

Insgesamt ist "Der Rattenkönig" ein Film, der einen zufrieden zurücklässt. Er regt auch zum Nachdenken an und ist trotz des Anfangs und dem Ende, die beide im Vergleich zum Rest des Films eher enttäuschend sind, sehr gut.

Weitere Informationen

  • Finnland, Estland 2012
  • Thriller
  • Spielfilm
  • Regisseur/in: Petri Kotwica
  • Darsteller/innen: Janne Virtanen, Nina Koponen, Julius Lavonen
  • FSK: ab 16 Jahren
  • Länge: 90 Minuten min.
  • Verlag: unbekannt

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