Der Junge im gestreiften Pyjama
Berlin 1942 – Für den achtjährigen Bruno bricht eine Welt zusammen, als er aus Berlin wegziehen muss. Seine Freunde, das tolle Haus, mit dem Geländer, das man herunterrutschen konnte – alles muss er zurücklassen, um mit seinen Eltern in die Fremde zu ziehen. Angekommen im neuen Haus findet er eine bedrückende Stimmung und keine Spielkameraden vor. Wenn da nicht dieser lange Zaun wäre, dessen Ende er erforschen könnte, fände er keinerlei Abenteuer in der tristen Umgebung…
So harmlos das Buch beginnt, so dramatisch entwickelt es sich weiter. Zuerst erweckt der Titel „Der Junge im gestreiften Pyjama“ den Anschein eines Kinderbuches. Doch je mehr man liest, desto mehr erfährt man über die grausame Zeit des Nationalsozialismus. Die Figur des Bruno wird absichtlich etwas naiv gehalten, damit der Leser in die Irre geführt wird, und rätselt, was denn nun mit dem Wort „Furor“ gemeint ist, denn damit der Leser weiterhin im Dunkeln tappt, verfälscht der Autor ab und zu absichtlich Worte. Man kann sich gut in Brunos Lage hineinversetzen und fühlt mit ihm. Man weiß immer nur so viel wie Bruno und kann alles gut nach verfolgen. Der Autor meistert die Aufgabe aus Brunos Sicht und seinem kindlichen Erleben zu berichten. Die Erfahrungen von Bruno werden realistisch geschildert und entsprechen den möglichen Gedanken bzw. Vorgehensweisen eines achtjährigen Jungen.
Ann-Christin, 14 Jahre
, Gastkritik
vom 24.03.2009, Format: Buch