Der Junge im gestreiften Pyjama

Zwei Jungen - Zwei Welten

Berlin 1942 - Für den sechjährigen Bruno bricht eine Welt zusammen, als er aus Berlin wegziehen muss. Seine Freunde, das tolle Haus mit dem Geländer, das man herunterrutschen konnte - alles muss er zurücklassen, um mit seinen Eltern in die Fremde zu ziehen. Angekommen im neuen Haus findet er eine bedrückende Stimmung und keine Spielkameraden vor. Doch in der tristen Umgebung findet er bald den langen Zaun, den er von nun an erforschen würde und der ihm schon bald ein gefähliches, makabres und trauriges Abenteuer eröffnen würde...

So harmlos das Buch beginnt, so dramatisch entwickelt es sich weiter. Zuerst erweckt der Titel "der Junge im gestreiften Pyjama" den Anschein eines Kinderbuches. Doch je mehr man liest, desto mehr erfährt man über die grausame Zeit des Nationalsozialismus, die umso dramatischer erscheint, da die Geschehnisse aus den Augen eines unschuldigen Kindes betrachtet werden, der alles ganz aus seiner Perspektive wahrnimmt.

Die Figur des Bruno wird absichtlich etwas naiv gehalten, damit der Leser in die Irre geführt wird und rätselt, wer oder was denn nun mit dem "Furor" gemeint ist. Denn damit der Leser weiterhin im Dunkeln tappt, legt der Autor dem kleinen, lieben Bruno ab und zu absichtlich Worte in den Mund, die nicht direkt das Wahre offenbaren. 

Man kann sich gut in Brunos Lage hineinversetzen und fühlt mit ihm, da man immer nur so viel weiß wie er und so alles gut verfolgen und nachvollziehen kann. 

Der Autor meistert die Aufgabe aus Brunos Sicht und seinem kindlichen Erleben zu berichten. Die Erfahrungen werden realistisch geschildert und entsprechen den möglichen Gedanken und Vorgehensweisen eines sechjährigen Jungen.

von chrissy.s 20 Jahre, Redaktion HAMMer - Redaktion am 25.09.2015, Format: Buch

Fazit

Schockierend. Für alle, die eine realistische Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus lesen wollen, ist das ein super Buch: Man erfährt nun auch die Gefühle der Kinder zu dieser Zeit und sieht die schrecklichen Ereignisse mal aus einer anderen Perspektive, was tatsächliche geschichtliche Ereignisse wieder erschreckend lebendig macht.

Weitere Informationen

  • 2007
  • Jahr der Erstauflage: 2006
  • Fabel
  • Autor/in: John Boyne
  • Seiten: 266
  • Originalsprache: Englisch ("The Boy in the Striped Pyjamas")
  • Verlag: Fischer

Gesamtwertung

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