Der Herr der Ringe - Die zwei Türme

Ein neuer Tag bricht an und die Ereignisse der bisherigen Reise werfen ihre unbarmherzigen Schatten über die verstreuten Gefährten. In den Höhlen von Khadad-Dûm kämpft Gandalf der Graue (Ian McKellen) mit aller Kraft gegen den übermächtigen Balrog und stürzt dem Ungeheuer nach in die Tiefen der ehemaligen Zwergenmiene. Doch nicht kampflos nimmt er sein Schicksal hin. Auch während des Sturzes in die Ungewissheit der unwirklichen Bergwelt lässt er nicht eine Sekunde von seinem kosmischen Gegner ab. Ein erbitterter Kampf, dessen Ende nur der Tod sein kann, ist zwischen den ungleichen Wesen entbrannt und verlischt auch nicht, als sie unvermittelt in einem unterirdischen See landen. Frodo (Elijah Wood) schreckt aus einem unruhigen Traum auf. Er ist der Träger des Ringes, und als wenn die überirdische Last des unscheinbaren Kleinods nicht schon genug wäre, quält ihn Gandalfs Verlust in den dunklen Höhlen. Gemeinsam mit Sam (Sean Astin) stellt der kleine Hobbit fest, dass sie verfolgt werden und bald schon stellen sie die heimtückische Kreatur, die den Ring zurück haben will: Gollum. Der einstige Ringträger, dessen Last ihm den Verstand raubte, weckt in Frodo tiefes Mitgefühl. Er, der zur Zeit unter der verzehrenden Macht der Rings zu leiden hat, versteht nur zu gut, welchen Qualen sich der verstörte Smeagol (Andy Serkis) und seine böse Seele Gollum unterworfen sehen. Gollum schwört auf den Ring, Frodo und Sam auf geheimen Pfaden in das Land Mordor zu führen. Die beiden Hobbits, seien sie noch so klein und kampfunerfahren, nutzen die Gunst der Stunde, als die Orks in ihrem blinden Verlangen nach Fleisch übereinander herfallen. Doch nicht der Kampf unter den skurrilen Wesen verhilft ihnen zur Flucht. Erst als ein Trupp Reiter heranprescht und einen nach dem anderen die Unholde niedermacht, befreien sich die Freunde und flüchten in den nahen Fangorn-Wald. Es dauert, bis ihnen aufgeht, in welcher Art von Forst ihre Flucht sie führt, doch ein unerbittlicher Ork, der sich an ihre Fersen geheftet hat, jagt sie tiefer und tiefer in das sagenumwobene Dickicht.
Die drei Gefährten in den Weiten von Rohan erfahren inzwischen, dass nicht alles immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Gandalf kehrt zurück. Verwandelt und in strahlendes Licht gehüllt, spricht er von seinem Kampf mit dem Balrog und seiner Wiedergeburt als Gandalf der Weiße und erinnert Aragorn daran, dass der Krieger noch sein Schicksal erfüllen und das Volk von Rohan mit der letzten Hochburg menschlicher Wiederstandskämpfer vereinen muss: Gondor.
Sie brechen gemeinsam auf, um König Theoden (Bernard Hill) zu ersuchen, sich mit Gondor zu einen. Doch dazu gilt es, ihn als erstes aus den Fängen seines Beraters Grima Schlangenzunge (Brad Douf), der auf Sarumans Geheiß falsch spielt, zu refreien. Als Theoden jedoch vom tückischen Einfluss der dunklen Magie befreit ist, schlägt er den Rat des weißen Magiers aus, sich mit Gondor zu vereinigen, und trotzt der Gefahr durch Sarumans Truppen. In der Festung seiner Vorfahren will der König sein Volk verteidigen und den Zehntausenden Kämpfern die Stirn bieten. Merry und Pippin indes finden einen neuen Freund. In mitten des Fangorn-Waldes laufen sie in die Arme von Baumbart, einem Ent. Das mächtige Baumwesen, das ein guter Bekannter des Zauberers Gandalf ist, macht sich mit den beiden Hobbits auf den Weg zu einem Enting, bei dem die Entscheidung getroffen werden soll, ob die mächtigen Ents sich in die Belange von Mittelerde einmischen und sich am Krieg gegen Sauron und Saruman beteiligen sollen…

Kritik:
An erster Stelle muss angemerkt werden, dass allein zum Inhalt noch Unmengen hätte geschrieben werden können. Während der erste Teil der Trilogie – die Gefährten – im Gegensatz zum Buch wesentliche Teile gänzlich unbeachtet lässt, erfüllt „die zwei Türme“ das Geschehen der Vorlage nahezu gänzlich. Die Handlungsstränge verlaufen parallel und gehen immer wieder fließend in einander über, so dass man mitunter die eine oder andere Minute braucht, um sich in das jeweilige Geschehen einzufinden. Die Schauspieler glänzen in ihren Rollen. Während Elijah Wood in seine Rolle als Ringträger Frodo in „die Gefährten“ nur seine traurigen Augen glänzen ließ, ist er reifer geworden, vermittelt aber auch das Leiden, dass er unter der Last des Ringes ertragen muss, weit besser als bisher. Ian McKellen blüht in der Rolle des wiedergeborenen Zauberers auf. Die Macht und Weisheit, die ihm sein Kampf mit dem überirdischen Wesen verliehen hat, „strahlen“ förmlich aus ihm heraus. Nicht minder gilt dies für alle anderen Gefährten, die tief mit ihren jeweiligen Figuren verwurzelt scheinen und sie so gemeinsam mit der atemberaubenden Kulisse Mittelerdes lebendig werden lassen. Die zahllosen Special-Effects fügen sich flüssig in das Gesamtbild, so dass der Unterschied zwischen realen Aufnahmen und dem Computer entstammenden Grafiken kaum noch zu treffen ist. So setzte auch im weiteren Verlauf der Trilogie die Effektschmiede WETA unter den Händen von Richard Taylor und Tania Rodger eindrucksvoll unter Beweis, was man mit Liebe zum Detail und lebendiger Fantasie alles realisieren kann. Sicherlich darf man hierbei nicht außer acht lassen, dass alle drei Teile zeitgleich und an einem Stück gedreht worden sind, und dahingehend ist es schön, feststellen zu können, dass die Qualität trotz der immensen Produktionsdauer von 15 Monaten in keinster Weise gelitten hat. Vielleicht ist es aber auch genau dieser enorme Zeitraum, der so viel Tiefe erzeugt hat. Diese Tiefe wird zweifelsohne durch die sphärische Musik deutlich unterstützt. Die vom London Philharmonic Orchestra gelieferte instrumentale Untermalung ist ebenso fühlbar, wie die sichtbaren Emotionen.

Tobias (12) aus Werl , Gastkritik vom 07.01.2005, Format: Film

Fazit

Ein Jahr ist es her, dass „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ startete und am 18.12.2002 läuft der (nicht umsonst) lang erwartete zweite Teil „Der Her der Ringe – Die zwei Türme“ an. Die extrem dichte Handlung lässt keine Sekunde Langweile aufkommen und wo man dem ersten Teil noch „Langatmigkeit“ nachsagen konnte, ist es nun eher Atemnot. Alles in allem ist „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ eine imposante Umsetzung der literarischen Vorlage, die den Betrachter – einmal in seinen Bann gezogen – bis zur letzten Szene hin fesseln wird. (Diese Filmkritik wurde beim Wettbewerb KrikiPrix eingereicht.)

Weitere Informationen

  • USA/Neuseeland 2002
  • Fantasy-Abenteuer
  • Regisseur/in: Peter Jackson
  • Darsteller/innen: Viggo Mortensen , Orlando Bloom John Rhys-Davies, Dominic Monaghan , Billy Boyd
  • FSK: ab 12 Jahren

Gesamtwertung

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