Das Muster
Sichtlich lustlos führt ein Mann im Beruf und auf seinem Weg dorthin die immer gleichen Handgriffe aus. Selbst der Blick zur attraktiven Kollegin wird jeden Tag mit der gleichen Nichtbeachtung quittiert. Abwechslung kommt erst dann in den Alltagstrott, als der Hauptdarsteller, inspiriert durch das Spiel eines Jungen, fortan seinen Weg zur Arbeit nur noch auf schwarzen Gehwegplatten zurücklegt.
Überraschend ist in Bocherts Film vor allem die Stille. Nur selten werden die immer wiederkehrenden Bilder - das Gehwegmuster, der zielgerichtete Wurf in den Papierkorb, die Aufzugsfahrten mit der Kollegin - von Geräuschen und Sprache begleitet; auf eine Hintergrundmusik verzichtet der Regisseur ganz. Das Geschehen selbst tritt so in den Vordergrund und kleine Veränderungen der Szenen treten weitaus deutlicher hervor, als das mit Musikuntermalung möglich wäre. Kameraeinstellungen und Setting unterstützen diese Wirkung noch zusätzlich.
Wer eine packende Handlung und Unterhaltung erwartet, ist mit diesem Werk allerdings nicht gut bedient. "Das Muster" erwartet viel Eigeninitiative des Zuschauers und erklärt wenig. Dennoch sind Bilder des Films aber aussagekräftig genug, um eigene Schlüsse zu ziehen.
Marie, 20 Jahre , Gastkritik vom 19.08.2007, Format: Film
Fazit
"Das Muster" ist sicherlich kein Unterhaltungsfilm, kann aber einem Zuschauer, der auf Qualität setzt, sehr viel bieten. Der Film regt zu eigenem Nachdenken an, besticht durch aussagekräftige Bilder und eine klare Struktur.Weitere Informationen
- Deutschland 1994
- Kurzpielfilm
- Regisseur/in: Marc-Andreas Bochert
- Darsteller/innen: Uwe Juppe
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 13.00 min.
Gesamtwertung
Kontakt
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