Das Muster

Ein Mann springt auf einem Bürgersteig von einer dunklen Platte zur nächsten. Allerdings steht auf der Platte, auf die er als nächstes springen möchte, ein älterer Herr, der sich etwas im Schaufenster anschaut. Plötzlich ruft der jüngere „Weg da!“, der ältere geht erschrocken zur Seite. Der jüngere springt daraufhin gelassen weiter.

Die 13-minütige Komödie „Das Muster“ von Marc-Andreas Bochert basiert auf der ständigen Wiederholung von bestimmten Vorgängen, welche sich jedoch immer im Detail von einander unterscheiden. Das auf-dem-Bürgersteig-springen, anfangs noch ein lustiger Einfall ohne weitere Bedeutung, gewinnt immer mehr an Bedeutung für den jungen Büroangestellten (gespielt von Uwe Juppe). Denn nur wenn dieser ohne Probleme zur Arbeit kommt, verlaufen seine Versuche, die schöne blonde Kollegin auf sich aufmerksam zu machen, positiv.

Das ganze ist ein Alltagsfilm, so wie man ihn von Bochert gewöhnt ist. Die ruhige Musik, die den Film durchgehend begleitet, die immer wiederkehrenden Aktionen (das Aufmachen der Wohnungstür oder Drehen der Drehtür) und die gleichen Kameraeinstellungen zeigen, wie monoton das Leben des Mannes eigentlich ist. Das herum hüpfen auf dem Bürgersteig ist ein einfacher Versuch dieser Alltagsmonotonie zu entfliehen. Wie sich dieser Einfall auf den Rest seines Tages auswirken wird, ist anfangs allerdings noch nicht abzusehen. Und gerade das verleiht dem Film seine Spannung: Das ständige Auftauchen von neuen Hindernissen beim Springen und die Frage, wie sich diese auf die Situation im Büro auswirken werden.

David, 20 Jahre , Gastkritik vom 19.08.2007, Format: Film