Das Leuchten der Stille

"Dear John, tell me everything, write it all down. That way, we'll be with each other, even if we're not with each other at all."

Als der junge Soldat John im Sommer zwei Wochen Heimaturlaub Zuhause verbringt, lernt er Savannah kennen. Für die Beiden ist es Liebe auf den ersten Blick. Als John zurück an die Front muss, beschließen sie sich fortan regelmäßig Briefe zu schreiben um sich immer besser kennenzulernen. Savannah schafft es sogar, dass sich John und sein autistischer Vater wieder annähern. Aber dann kommen die Anschläge des 11. September dazwischen und John verlängert seinen Militärdienst um ein Jahr, womit Savvah absolut nicht einverstanden ist.
Schon bald schickt sie John einen Abschiedsbrief, und für den jungen Soldaten bricht eine Welt zusammen. Als er nach Jahren wieder nach Hause kommt, erfährt er, was wirklich hinter Savannahs Abschiedsbrief steckte.

Ganz offensichtlich finden immer mehr Filmemacher einen immer größeren Gefallen daran, Nicholas Sparks Romane zu verfilmen.
Regisseur Lasse Hallström schafft es, eine Geschichte, die es in dieser Form schon häufiger gegeben hat, mit neuem Leben zu füllen. Sie wirkt zwischendurch immer noch ein wenig langatmig -was jedoch scheinbar bei Verfilmungen von Sparks Romanen einfach nicht zu ändern ist- aber der Film kriegt wieder rechtzeitig die Kurve. Trotz dieser zeitweiligen Langatmigkeit erscheint dem Zuschauer der Erzählstil flüssig.
Hallström ist offensichtlich bewusst, dass es schwierig ist, Sparks mit seinem ewig übertriebenen Kitsch über einen ganzen Film hinweg zu mögen. Er lässt die für den Autor typischen Spaziergäng im Mondschein und die oft seitenlangen Beschreibungen des Angebeteten weg oder verkürzt sie enorm.
Es hilft dem Film sehr, dass die Aufmerksamkeit zwischendurch auch auf andere Charaktere, wie Johns autistischen Vater, gelenkt werden. 
Abgesehen davon, tut es dem Zuschauer sehr gut, neben dem nur mittelmäßigen Schauspiel der beiden Hauptdarsteller Tatum und Seyfried -die hauptsächlich optisch ein gutes Paar abgeben-, auch ein wirklich hervorragendes von Richard Jenkins als Johns Vater zu sehen.
Neben der doch sehr seichten Liebesgeschichte, bringt Jenkins mit seinem autistischen Charakter eine überraschende Tiefgründigkeit in den Film.
Gleichzeitig lässt er den sonst eher unrealistisch wirkenden Film so sehr viel authentischer wirken.
Am Ende ist es nicht die große Liebesgeschichte zwischen John und Savannah, die den Zuschauer bis nach Hause begleitet, sondern das schwierige Verhältnis von John zu seinem kranken Vater.

von Redaktion Köln 1 am 16.11.2010, Format: Film

Fazit

Richard Jenkins ist das Beste, was dieser Sparks- Verfilmung je passieren konnte.

Weitere Informationen

  • USA 2010
  • Drama
  • Regisseur/in: Lasse Hallström
  • Darsteller/innen: Amanda Seyfried, Chaning Tatum, Richard Jenkins
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 108 min.

Gesamtwertung

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