Das geheime Fenster

Ist man ein Fan von leicht zu lösenden Rätseln, die eigentlich schon in der Eröffnungsszene geklärt werden, sollte man diesen Film mit Johnny Depp nicht verpassen.

Der Film basiert auf den Novellen "The Secret Window" und "The Secret Garden" des allseits bekannten Bestsellerautors Steven King und handelt von dem frisch von seiner Ehefrau getrennten Mart Rainley, der urplötzlich von einem mysteriösen Fremden aufgescheucht wird. Dieser versucht ihn mit einem angeblich geklauten Manuskript zu erpressen und macht schnell klar, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Das findet zumindest der Hauptdarsteller, der äußerst schockiert über den ersten Mord im Film ist, welcher promt an einem Hund verübt wurde. Der Zuschauer wird darüber höchstens gelangweilt gähnen, schließlich war es zu erahnen und vor allem ist jede im Kopf verhandene Fantasie blutrünstiger als die paar Millisekunden, die dem Zuschauer mit der Leiche vergönnt werden.

Die Gruselstimmung, die man normalerweise beim Namen Steven King erwartet, wurde somit genommen und zurück bleibt ein Film, der ohne Frage eine exzellente Besetzung genießt, aber leider ansonsten recht langweilig und offensichtlich ist. Ohne überhaupt den mysteriösen Erpresser Mr. Shooter zu kennen, weiß man bereits nach der Eröffnungsszene des Films, in der die Untreue von Rainleys Ehefrau fokussiert wird, wer hinter der Maske des kalten Taktikers und Hutträgers steckt. Und somit wird auch der letzte Faktor Spannung aus dem Film entfernt und zurück bleiben Johnny Depp und John Turturro in einem netten kleinen Wäldchen mit einem Fenster, das augenscheinlich in einen geheimen Garten blickt. Zusammen mit ein paar Leichen, die man in jeglicher Hinsicht brutaler in jeder Episode von irgendeiner Chirurgiesendung finden kann. Die dann ja auch nicht unter dem FSK 16 stehen, welches auch im Falle dieses Filmes vollkommen überzogen wirkt.

von esther.y 16 Jahre, Redaktion Köln 1 am 12.08.2009, Format: Film