Coraline

Manchmal ist nicht alles so perfekt, wie es aussieht...

Alles ist total ätzend: Coralines Familie ist umgezogen, ihre Nachbarn sind verrückt, ihre Freunde weg und ihre Eltern haben keine Zeit für sie. Langeweile pur - bis Coraline von ihrem Vater beauftragt wird, das Haus zu erforschen. Das tut sie dann auch und entdeckt eine kleine Tür, hinter der sich nur Mauern befindet. Doch die Neugier des Mädchens ist geweckt und Nachts findet sie heraus, dass die Tür zu einer Parallelwelt führt, in der scheinbar alles besser ist…

Coraline. Schon allein wegen des Anagramms bleibt der Titel im Kopf hängen. Doch nicht nur deshalb, auch die hervorragenden Kritiken machen auf den Film aufmerksam. Zurecht eigentlich, schließlich überzeugt er mit perfekter Stop Motion Animation, derer Regisseur Henry Selick definitiv mächtig ist, wie er auch schon in "Nightmare before Christmas" bewies. Außerdem agieren süße Figuren, die jeder Zuschauer sofort in sein Herz schließt.
Abgesehen von der "Other Mother" vielleicht, die am Anfang noch recht lieb aussieht, sich aber auch äußerlich mit wachsenden Fingernägeln und steigender Unmenschlichkeit immer mehr zum Biest entwickelt. Auch die Orte steuern das richtige zur Atmosphäre bei, wünscht sich doch jeder Zuschauer, auch so einen schönen wie magischen Garten, der vielleicht - unter dem Motto "no risk, no fun"- nicht ganz ungefährlich ist. Auch in Sachen Austattung kann sich das Publikum vollkommen mit der Protagonistin identifizieren, wer will denn keinen Smoothiespender und hat Angst vor einer metallenen Hand, die sich bewegt? Ebendiese leitet übrigens den Film in einem Vorspann ein, der ab der ersten Minute davon überzeugt, dass man eine gute Wahl fürs Kino getroffen hat. Das hat man ja auch, zumindest, wenn man im richtigen Alter ist. Die Freigabe ab zwölf Jahren lädt so manchen Zwölfjährigen ein, der den Film dann doch zu schlimm findet.  Aber jeder muss selbst entscheiden, was er aushält, schließlich wäre ein FSK 16 deutlich übertrieben. Und gewaltverherrlichend oder brutal ist Coralines Geschichte wirklich nicht. Im Grunde ist sie von vorne bis hinten nur lobenswert - als Film. Wenn man die Umsetzung des Buches bedenkt, findet man doch einen Schwachpunkt. Z.B. ist die im Buch als knochig beschriebene Hand der Other Mother im Film ein einziges Drahtgestell, und an manchen Stellen wurde auch die Handlung leicht verändert.

von Mara 15 Jahre, Redaktion Köln 1 am 17.11.2009, Format: Film

Fazit

Für "Ahnungslose" ein perfekter Film, für diejenigen, die Neil Gaimans Romanvorlage kennen, eher nicht zufriedenstellend.

Weitere Informationen

  • USA 2009
  • Animationsfilm
  • Regisseur/in: Henry Selick
  • Darsteller/innen: Stimmen: Dakota Fanning, Teri Hatcher,
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Länge: 101 min.

Gesamtwertung

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