Cherrybomb

Obwohl sie kaum unterschiedlicher sein könnten, verbindet Malachy und Luke eine enge Freundschaft. Doch was zählt der beste Freund, wenn er in dasselbe Mädchen verliebt ist?

Malachy hat es gut im Leben: Er ist behütet aufgewachsen, seine Familie unterstützt ihn in dem, was er tut und sein Abschlusszeugnis kann sich auch sehen lassen. Bei seinem besten Freund Luke sieht es da ganz anders aus. Er lebt mit seinem Vater zusammen, einem drogensüchtigen Alkoholiker, und er ist selbst auf die schiefe Bahn geraten.
Im Sommer lernen die beiden Jungs Michelle kennen, die Tochter von Malachys Chef, und sie verlieben sich in sie. Zu spät merken sie, dass dieses Mädchen nur Ärger mit sich bringt: Schon bald befinden sie sich in einem Teufelskreis bestehend aus Drogen, Gewalt und Sex, der tödlich zu enden droht.

Der Stoff ist kein neuer: Zwei Freunde, die wie Feuer und Wasser sind, verlieben sich in das gleiche Mädchen, welches ihre Freunschaft ins Wanken bringt. Man nehme noch eine ganze Handvoll Drogen und das Jugenddrama ist fast perfekt.
Und obwohl das Drehbuch keine Überraschungen zu bieten hat, kann der Film überzeugen. Die Atmosphäre vermag das Publikum schnell zu packen, was ganz besonders an Robert Sheehan liegt, der den Luke verkörpert. Er stiehlt seinem berühmten Mitspieler Rupert Grint auf ganzer Linie die Show. Dabei spielt Grint noch nicht mal allzu schlecht. Er schafft es nur leider nicht seine Darstellung des Ron Weasley aus den Harry-Potter-Filmen hinter sich zu lassen - da kann er noch so aufreißerisch daherkommen.
Die Geschichte zieht sich zwischendurch zu sehr, schafft es aber trotzdem immer noch rechtzeitig, die Kurve zu kriegen. Die ganze Zeit ist dem Zuschauer bewusst, dass es im Grunde nur auf diese eine, große Katastrophe hinausläuft. So wartet man auf diesen Augenblick, und wenn er dann kommt, ist er wenig überraschend, was sehr schade ist.
Man hätte sich wohl einige Szenen sparen können. Oft versuchen sie die Handlung nur zu verdeutlichen, das aber hat der Film eigentlich nicht nötig.
Die große Stärke des Drehbuchs, und des gesamten Films, ist Luke. Im Gegensatz zu den Charakteren von Malachy und Michelle, die der Zuschauer eigentlich sofort durchschaut und die ihn deshalb fast schon langweilen, weiß man ihn nicht so recht einzuschätzen. Es ist schwierig ihn wirklich zu beurteilen und bis zum Ende bleibt unklar, was Luke wichtig ist, und wie er wirklich tickt. Es fällt am Ende sehr leicht, sich mit ihm zu identifizieren. Und am Ende ist es überraschenderweise auch der mit Drogen dealende Luke, den man vor allem beschützen möchte, und nicht der vermeintlich so wohl erzogene Malachy. Diese Wendung verleiht der sonst leider eher flachen Handlung etwas Tiefgang, der ihr sehr gut tut.

von tina.cp10 19 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2010 am 23.11.2010, Format: Film

Fazit

Ein typisches, nicht sehr überraschendes Jugenddrama, das ganz besonders mit gutem Schauspiel, dichter Atmosphäre und wirklich hervorragenden Schlusssequenzen überzeugt.

Weitere Informationen

  • Großbritannien 2009
  • Drama
  • Regisseur/in: Lisa Barros D'Sa, Glenn Lexburn
  • Darsteller/innen: Rubert Grint, Robert Sheehan, Kimberly Nixom
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 82 min.

Gesamtwertung

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