Capote

Truman Capote, geboren 1924 in New Orleans, war einer der bedeutensten Schriftsteller der 40er und 50er Jahre. Er verfasste beispielsweise den Roman und das Drehbuch zu "Frühstück bei Tiffany", spielte selbst in "Whodunnit - Eine Leiche zum Dessert" und zeichnete sich für Bücher wie "Andere Räume, andere Stimmen", "Die Grasharfe" sowie "Kaltblütig" - der erste dokumentarische Roman - verantwortlich. Und eben die Entstehungszeit von "Kaltblütig" wird im Film näher beleuchtet.

Im Jahre 1960 ist Tuman Capote kurz vor dem Höhepunkt seiner Karriere: Er hat vier erfolgreiche Bücher veröffentlicht, und hat dank dem immensen Erfolg von "Frühstück bei Tiffanys" auch keine Geldprobleme. Was er jetzt schreiben will ist etwas bahnbrechendes. Da kommt ihm der brutale Mord an einer Vorstadtfamilie in Kansas gerade recht. Die beiden Mörder werden schnell gefasst, und da Capote die beiden noch für Interviews braucht - das Buch wird ein dokumentarischer Roman - stellt er ihnen einen Anwalt zur Verfügung, der einen Aufschub der Urteilsvollstreckung herausschlägt: Tod durch den Strick. Das geht auch eine Zeit lang gut, aber Capote ist homosexuell, und verliebt sich in einen der beiden Täter. So zögert sich die Hinrichtung der beiden um 6 Jahre heraus, aber Capote braucht einen Schluss für sein Buch, und er muss sich zwischen seinem Buch und einem weiteren Aufschub entscheiden…

Hauptdarsteller Phillip Seymour Hoffman gelingt es hervorragend den komplizierten und komplexen Charakter des Truman Capote einzufangen. Vor allem die Gestik sitzt perfekt. Doch die anderen Darsteller stehen dem in nichts nach, sodass jeder Charakter markant wirkt.
Auch die Kamera hat mir sehr gut gefallen. Es wird zwischen wackeliger Handkamera und festem Stativ gewechselt, sodass man entweder das Gefühl hat das Geschehen aus einer Überwachungskamera zu betrachten, oder sich ins Geschehen hineinversezt fühlt.

So ist dieser Film - obwohl relativ unspektakulär inszeniert - ein intensives Erlebnis. Jede Szene macht Sinn, vermittelt etwas. Ein Mord war selten so beklemmend wie in diesem Film. Gespräche wirkten selten so direkt und natürlich.

von Redaktion Köln 1 am 20.03.2006, Format: Film

Fazit

Der derzeit beste Film im Kino.

Weitere Informationen

  • USA 2005
  • Drama
  • Regisseur/in: Bennet Miller
  • Darsteller/innen: Phillip Seymour Hoffman, Catherine Keener
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 98 min.

Gesamtwertung

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