Brokeback Mountain
Im Jahr 1963 nehmen zwei junge Cowboys, Ennis Del Mar und Jack Twist, über den Sommer einen Job als Schafhüter in den abgelegenen Brokeback Mountains an. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine besondere Art der Liebe. Ein Unding im konservativen Mittelwesten der USA! Doch in der Einsamkeit des Brokeback sind sie ungestört… zunächst. Bis ihr Jobgeber sie "erwischt" - die Arbeit ist vorzeitig beendet. Beide gründen Familien, haben Kinder, werden unglücklich. Und können doch nicht voneinander lassen, treffen sich immer wieder am Ort der Zuflucht, dem Brokeback Mountain.
Dieser spezielle Ort, der Brokeback Mountain, der einzige Platz, die diese schon schmerzend starke Liebe zulässt, ist einer der Hauptfaktoren, die diesen Film so besonders macht. Eine gewaltige Naturkulisse mit atemberaubenden Landschaftsbildern ist eine der schönsten Drehorte, die ich gesehen habe. Die tristen, schäbigen Heimatorte der Cowboys bilden einen krassen Kontrast zum Brokeback, welche den Brokeback nur noch atemberaubender erscheinen lässt.
Die Schauspieler ... ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich noch nie so beeindruckt war von solchen wie Heath Ledger (Ennis Del Mar) und Jake Gyllenhaal (Jack Twist). Und dabei meine ich nicht, dass sie so bravourös eine homosexuelle Liebe dargestellt haben, nein. Sie machen diese Liebe zu etwas Besonderem, zu einer wahren Sehnsucht nach dem einzig Richtigen, zu einem Verlangen nacheinander, dass es schmerzt. Besonders Jack als verzweifelter Liebender, dessen Passion zu Ennis schon selbstzerstörerische Züge annimmt, bringt sicher manchen Zuschauer zum Weinen.
Das Schicksal einer Verbundenheit, die unerreichbar ist, der Sehnsucht, lastet (tränen)schwer auf dem Film und macht es zu dem, was es auszeichnet. Ich habe mitgelitten, dass ich schon fast neben der verzweifelten Ehefrau in der Küche saß, die übrigens genauso fantastisch von Anne Hathaway (Erwartungen übertroffen) und Michelle Williams (beeindruckend) dargestellt waren.
Doch das, was einem dann wirklich "den Rest gab", war die großartige Filmmusik. Perfekt inszeniert und traurig schön, wie es nur Gitarren sein können.
von Redaktion Köln 1 am 21.03.2006, Format: Film
Fazit
"Brokeback Mountain" hat etwas von einer klaren, schmucklosen Einfachheit. Eine Zurückhaltung in allem, die das wirklich Wichtige so zwanglos dem Vordergrund überlässt und damit Raum für eine Geschichte, die zugleich trauriger und schöner nicht sein kann. Denn sie ist, getränkt in all dem Verlangen und der Sehnsucht der zwei Cowboys, eine Hommage an die Liebe. Liebe, die, wie man es gerne schnulzig nennt, einfach unendlich ist. Der Film zeigt die "Kehrseite" solch einer Liebe, unerfülltes Verlangen, die unglücklichen Leben zweier, die nie zusammen sein werden. "Brokeback Mountain" ist sicher kein einfacher Film, auf keinen Fall ein Kinderfilm, er ist schwierig zu verstehen, das "heikle Thema" Homosexualität ist nicht das eigentliche Problem. So kann ich keine bestmmte Alterbegrenzung setzen, es gibt 14-jährige, die den FIlm sicher genießen können, und 17-jährige, die ihn nicht verstehen. Vielleicht hat meine Kritik euch ja einen kleinen Anhaltspunkt gegeben, ob er etwas für euch ist...Weitere Informationen
- USA 2005
- Drama
- Regisseur/in: Ang Lee
- Darsteller/innen: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Michelle Williams
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 134 min.
