Boy 7

Dein Gedächtnis ist ausgelöscht und du liegst auf Bahnschienen mit nur einem Hinweis, wo du herkommst . . .

Sam wacht in einem U-Bahntunnel auf und erinnert sich an nichts mehr. Als er dann die Karte von einem Imbiss in seiner Hosentasche findet, ist das der einzige Hinweis, den er hat. Er macht sich auf den Weg und findet ein Tagebuch, in dem genau seine Situation beschrieben wird. Als dann auch noch ein Mädchen auftaucht, das sich in derselben Situation befindet, weiß er, das etwas nicht stimmt.
Die Polizei sucht ihn, weil man ihn des Mordes beschuldigt. Das Mädchen, Lara, und er tauchen unter. Nach und nach lüftet das Tagebuch das Geheimnis in der Vergangenheit der beiden. Beide waren in einer Art psychiatrischen Anstalt, in denen sie nur Nummern waren und in denen man sie manipulierte. Dabei haben sie auch eine Botschaft, die Sam Lara irgendwann schrieb. Er habe Beweise in Form von Videos und wolle sie zur Polizei bringen.
Können die beiden ihr Gedächtnis wiedererlangen? Und wie weit ist die Anstalt bereit zu gehen, um die Beweise zu vernichten?

Obwohl man von Anfang an Bedenken hat, weil sich ein deutscher Film versucht, mit den amerikanischen Blockbustern zu messen und ins Jugendgenre einzumischen. Der Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass einige Szenen kopiert wirken. Zum Beispiel bekommen die Jugendlichen in der Anstalt Waffen in die Hand gedrückt, deren Geschosse zu Muskelkrämpfen führen, was an Capture The Flag in "Divergent" erinnert, um nur eine Stelle zu nennen. Außerdem benutzen sie aussagekräftige Musik, die einen tollen Soundtrack ergibt. Die Musik kann für sich allein stehen, hilft aber auch der Szene und emotionalisiert die Handlung.
Die Schauspieler sind jedoch eine gute Wahl, weil sie glaubhaft ihre Rollen verkörpern und die richtige Zielgruppe ansprechen. Außerdem stimmt auch die Chemie zwischen Lara und Sam, weshalb der Film auch nicht in eine Romanze abdriftet. Dabei sind die beiden auch kein Traumpaar, haben aber trotzdem die Sympathie des Zuschauers.
Aber nicht nur die beiden sind glaubhaft, sondern auch die anderen wichtigen Charaktere. So gibt es keinen Pseudobösewicht, sondern einen richtigen Bösen, der anfangs nicht ganz klar ist, was die Spannung aufrecht erhält. Die Spannung schwindet generell nicht wirklich, weil der Film dem Zuschauer nur selten Atempausen lässt und dementsprechend genau die richtige Länge hat. Außerdem bringt auch die Erzählweise viel, was die Atmosphäre und die Aufmerksamkeit des Zuschauers betrifft, da sie nicht chronologisch ist, sondern mal die Vergangenheit, mal die Zukunft und dann wieder Träume gezeigt werden.

von stefanie.cp15 17 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2015 am 20.11.2015, Format: Film

Fazit

Alles in allem ist es ein gelungener Jugendfilm, der nicht ganz mit der amerikanischen Konkurrenz mithalten kann.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2015
  • Spielfilm
  • Regisseur/in: Özgür Yildirim
  • Darsteller/innen: David Kross, Emilia Schüle, Ben Münchow, Jens Harzer, Jörg Hartmann
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 104 min.

Gesamtwertung

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