Blow Up

Thomas, ein Modefotograf aus den 60er Jahren, lebt in London. Anfangs fasziniert von dem verrueckten Leben, ist er gelangweilt von den inszenierbaren Models; gefuehllose Marionetten. Eines Tages entdeckt er, auf dem Weg zu einem alten Antiquitaetenladen, einen Park. Er ist fasziniert von der freien Natur, bei der es nichts zu inszenieren gibt. Er beginnt Fotos zu machen. Ein Paerchen kreuzt seinen Weg und gefesselt von deren spontanen und leidenschaftlichen Beziehung zueinander, laeuft er ihnen hinterher. Als die junge Frau ihn beim Fotografieren bemerkt, rennt sie aufgeregt auf ihn zu und fordert die Bilder zurueck. Doch Thomas laesst sich nicht beeindrucken und verschwindet. Ueberraschend erscheint die junge Frau Patricia bei ihm zu Hause. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel und die beiden kommen sich naeher. Patricia klaut den Film, den Thomas zuvor ausgetauscht hatte und rennt fort. Geweckt von Neugier entwickelt er die Bilder nacheinander und reinszeniert somit das Geschehene. Er stellt fest dass die anfängliche Spontanität ein inszinierter Mord ist.

Der von Michelangelo Antonioni 1966 gedrehte Spielfilm hat heutzutage Kultstatus erreicht. Nicht nur wegen seiner innovativen Erzaehltechnik, bei der vorrangig dass die gemachten Bilder erzaehlen, sondern auch seinen bewussten Einsatz von Ton und Musik.
Einige Kamereinstellungen von Thomas erinnern stark an die ueberlegenden und alleswissenden Detektive in den Film Noir-Filmen, doch ist BlownUp keineswegs ein Krimi. Hier geht es nicht um die Aufklaerung eines Falles und die Bestrafung eines Schuldigen, sondern es stellt sich die Frage, ob der Mord real war, der nicht gesehen, aber doch von der Kamera festgehalten wurde. Seine Erzaehltechnik wurde oft gelobt und erinnert an Hitchcock’s „Das Fenster zum Hof“, denn hier wird die Geschichte nicht von der Hauptfigur erzaehlt. Dieser weiss genauso wenig wie die Zuschauer. Vielmehr geben Ereignisse und Thomas geschossenen Fotos Aufschluss auf das Geschehen und erklaeren die Situation. Verhaeltnismaessig hat der Film wenige Dialoge, denn unser Protagonist ist mit seiner Beobachtung auf sich allein gestellt und muss sein Ratesel loesen. Der Zuschauer beobachtet ihn dabei.
Die Musik und der Ton ist eine Mischung aus dem Soundtrack, geschrieben von Herbie Hancock, immer auftretend wenn Modefotografien gemacht werden. Das Lebensgefuehl der Beat-Generation wird wiedergegeben und ein natuerlicher Klang von Baeumen und Voegeln wie in den Park-Sequenzen.

Antonioni verzichtet auf jeglichen Pathos und uebertriebene Untermalung durch Musik die zu einer unnoetigen Dramatisierung des Filmes fuehren wuerde. Stattdessen wird Blown Up getragen von einem schwungvollem Elan und der Intensitaet seiner Erzaehltechnik.

Hannah , Gastkritik vom 04.09.2007, Format: Film

Fazit

Der Film ist ein Klassiker, und hat die Filmgeschichte gepreagt! Auf jeden Fall anschauen!

Weitere Informationen

  • England/Italien 1966
  • Drama/Thriller/Mystery
  • Regisseur/in: Michelangelo Antonioni
  • Darsteller/innen: David Hemmings, Vanessa Redgrave, Sarah Miles
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 111 min.

Gesamtwertung

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