Betrunken von dir

"Ich hab kein Problem mit Alkohol!", tönt Lenas neuer Freund Alex. "Stimmt", denkt sie, "nur eins ohne."

Es ist noch gar nicht so lange her, da haben sie sich das erste Mal gesehen. Auf einer ihrer öden Schulpartys. Lena war vom ersten Moment an verzaubert von dem Jungen, der da so cool in die Turnhalle schlenderte. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Jetzt sind Ferien und Lenas Eltern zufällig verreist. Das wäre doch die perfekte Gelegenheit für Alex und Lena, es sich ein wenig gemütlich zu machen. Doch Pustekuchen: Alex hat nichts anderes im Kopf als mit seinen Kumpels Jannis und Dejan einen Drauf zu machen. Aber diese Jungs können doch unmöglich seine Freunde sein?! Denn außer sich sinnlos mit Alkohol voll zu schütten, haben Jannis und Dejan eigentlich gar keine Hobbies. Zum Glück ist Alex da ganz anders, denkt Lena. Doch als sie Patrick, Alex besten Freund, kennenlernt, sieht sie ein, wovor alle anderen versuchen die Augen schließen. Allerdings sieht es so aus, dass Patrick Lena nicht nur aus Nächstenliebe zu Alex helfen will.

"Betrunken von dir" gehört zur ‘Ich bin Ich’ - Bücherreihe - einer etwas ‘erwachseneren’ Alternative zu der ebenfalls im Thienemann Verlag erscheinenden ‘Freche Mädchen - Freche Bücher’ - Reihe. Hier werden Themen behandelt, die Jugendliche um die 14 Jahre herum interessieren und beschäftigen dürften - so auch bei ‘Betrunken von Dir’. Das Thema Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen wird nicht nur in den Medien ein immer wichtigeres Thema. Tatsächlich fängt das Trinken mit Spaß und einem Bier an und endet nicht selten im Krankenhaus oder im schlimmsten Fall mit dem Tod.

Lena erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und ihr Standpunkt ist klar. Meiner Meinung nach wirkt sie teilweise ein wenig naiv, begreift zum Beispiel erst spät, wie es wirklich um Alex steht und greift nicht wirklich durch. Sie wirkt eher wie eine 13 - Jährige und nicht wie 16 Jahre alt.

Insgesammt behandelt das Buch eine eindeutig wichtige Thematik, welche gut in eine lockere Teenager-Story eingebunden wurde und damit nicht zu ‘schwer’ verdaulich ist. Jedoch fühle ich mich mit fast 16 Jahren leider nicht mehr unbedingt angesprochen, weil mir scheint, dass das Buch mehr ein Aufklärungsversuch für jüngere Mädchen als ein dramatischer Jugendroman ist. Daher kommt es wahrscheinlich auch, dass ich mich nicht unbedingt mit den Figuren identifizieren konnte und früh das Gefühl hatte, die Geschichte zu durchschauen.

Das ist natürlich nicht grundsätzlich negativ, sondern nur anders, als ich es erwartet hatte. Die Zielgruppe schätze ich daher eher zwischen 12 und 14 als zwischen 15 und 17 ein. Der 13-jährigen Tochter meiner Patentante könnte ich das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen und wäre mir sicher, dass sie die Problematik, die Alkohol mit sich bringt, durch dieses Buch versteht.

von ricarda.k 15 Jahre, Redaktion Gelsenkirchen am 23.02.2010, Format: Buch

Fazit

Nett, wichtig und anschaulich. Ein Buch, das erzählt und gleichzeitig aufklärt, ohne zu tadeln.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2009
  • Jugendbuch
  • Regisseur/in: Autorin:
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung

Gesamtwertung

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