Beim Leben meiner Schwester
Anna darf nicht über ihren eigenen Körper bestimmen. Schon seit ihrer Geburt spendet sie Blut und Knochenmark für ihre an Leukämie erkrankte Schwester Kate. Doch jetzt soll es die Niere sein, was nicht nur Kates Leben retten, sondern Annas extrem beeinträchtigen, wenn nicht sogar gefährden würde.
Immer häufiger gerät die Familie aneinander, vor allem die Mutter wird bei dem Gedanken, dass Kate bald sterben muss, völlig hysterisch.
Überdramatisierte Filme mit Tränenfluss im Überfluss gibt es genug. Auch bei "My Sister‘s Keeper" (Originaltitel) bleibt kein Auge trocken und kein Taschentuch unbenutzt. Dennoch bleibt die Darstellung zum Thema Krebs realistisch, teilweise lockert sie den Film sogar eher auf. So scherzen Kate, Anna und Jesse oft über Kates Krankheit, was ihre Eltern mehr als einmal auf die Palme treibt. Besonders ihre Mutter versucht krampfhaft, den Gedanken zu verdrängen, dass ihre Tochter ziemlich bald sterben wird. Cameron Diaz verkörpert diesen gestressten Charakter sehr überzeugend, vor allem wenn man bedenkt, dass sie hauptsächlich in amerikanischen Mainstream-Filmen wie "Love Vegas" agiert. Auch ihre Maske ist auffällig unauffällig, im Gegensatz zu ihren meisten Rollen sieht sie hier nämlich einfach nur aus, als hätte sie gar keine Maske. Obwohl sie einer der Publikumsmagnete des Filmes ist und überall groß angepriesen wird, sticht sie nicht als Einzige hervor. Auch Abigail Breslin, bekannt als Olive in "Little Miss Sunshine", überzeugt trotz ihrer 13 Jahre mit Leichtigkeit, obgleich es sicherlich schwerere Rollen als die der Anna in diesem Film gibt.
Um einiges anspruchsvoller war sicher die der krebskranken Kate, für welche ursprünglich Dakota Fanning (I am Sam) vorgesehen war. Nachdem sie sich weigerte, mit einer Glatze aufzutreten, bekam Sofia Vassilieva die Rolle - zum Glück, denn besser hätte die Besetzung nicht sein können. Den ganzen Film über spürt der Zuschauer Kates Traurigkeit, gepaart mit der Entschlossenheit zu sterben. Sie ist die Einzige, die versteht, dass ihre Krankheit die ganze Familie zerstört.
So bemerken die Eltern zum Beispiel nicht, dass Jesse Legastheniker ist und dringend Hilfe benötigt. Kate bekommt die ganze Aufmerksamkeit, und sie ist die Einzige, die sie eigentlich gar nicht will. Ohnehin scheint es eher so, als sei Kate die Erwachsene, welche die anderen Familienmitglieder erziehen und auf den richtigen Weg leiten muss. Sie scheint ein sehr gefestigter Charakter zu sein und ist trotz ihres jungen Alters schon so weit entwickelt, dass man nur noch äußerliche Veränderungen, wie den krankheitsbedingten Haarausfall, bei ihr wahrnimmt.
Unter anderem wegen diesem bekommt Sie schon von klein auf die ganze Aufmerksamkeit, die besonders Jesse dringend gebraucht hätte. Dennoch verkörpert er, wie die restlichen Familienmitglieder auch, diese ständige Nervosität, die Unsicherheit, wie lange es noch so weitergehen wird.
Verstärkt wird die ganze Atmosphäre noch durch Aaron Zigmans tolle Musik. Dieser kann mit Regisseur Nick Cassavetes offensichtlich gut zusammenarbeiten, "My Sister‘s Keeper" ist nur eines von insgesamt vier gemeinsamen Werken.
Doch nicht nur die üblichen Kriterien wie Schauspiel und Musik erfüllt dieser Film mit Leichtigkeit
Auch die Requisiten, sind wunderschön, genauso wie die Panorama-Aufnahmen an Strand und See. "My Sister‘s Keeper" ist also nicht nur ein inhaltlich interessanter Film, sondern auch ein Augenschmaus.
von Mara 15 Jahre, Redaktion Köln 1 am 20.11.2009, Format: Film
Fazit
Ein ganz toller, emotionaler Film, bei dem wirklich das ganze Kino geweint hat. Ein Muss, vor allem für alle, die der Ansicht sind, Cameron Diaz könne nicht schauspielen.Weitere Informationen
- USA 2009
- Drama
- Regisseur/in: Nick Cassavetes
- Darsteller/innen: Abigail Breslin, Cameron Diaz, Sofia Vassilieva, Alec Baldwin
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 109 min.
Gesamtwertung
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