Babam ve oglum - Mein Vater und mein Sohn

Ein Wunschkind ist der 8-jährige Deniz. Und ein richtiges Grosstadtkind dazu, welches besonders gerne Comichefte liest. Klingt nach einem schönen Leben; doch die Realität sieht ganz anders aus.

So auch bei Deniz’ Vater Sadik. Erst verlor er seine Frau bei der Geburt von Deniz und damit seine Hoffnung auf das Glück. Als Zufluchtsort sieht er nur das väterliche Haus. Dies klingt jedoch viel einfacher, als es tatsächlich ist, denn er ist seit Jahren aufs Unerbittlichste mit seinem Vater Hüseyin Efendi zerstritten, genau genommen, seitdem sein Vater ihn zum Studieren nach Istanbul geschickt hatte. So sehr, dass sich die beiden sogar gegenseitig verleugnen.

Sadik jedoch interessieren mehr die poltitischen Aktionen in Istanbul. Zum Missfallen seines Vaters. Aber nun bleibt Sadik keine andere Wahl als über den Schatten seiner Vergangenheit zu springen. Für die Zukunft seines Sohnes Deniz, der es auf seine ganz eigene kindliche Art schafft, was sein Grossvater und sein Vater nicht bewältigen konnten.

Ein unglaublich gefühlvoller Film, ohne jedoch zu schnulzig zu werden. Im Gegenteil; der Zuschauer gerät in den magischen Bann aus Ehrlichkeit und totaler Offenheit der einzelnen Charaktere. Man fühlt sich mit den einzelnen Schauspielern verbunden, zeitweise kommen einem die Tränen vor Lachen, dann wieder bildet sich ein dicker Kloß im Hals und der Blick verschleiert sich. Denn es sind nicht mehr Schauspieler, die wir betrachten. Es sind wir selbst, unsere Vorfahren, unsere Nachfahren; einfach nur wahre Menschen.

von yasemin.c 16 Jahre, Redaktion Gelsenkirchen am 07.03.2006, Format: Film