Ansichten eines Clowns

Ein deprimierter Clown erzählt von seinem Leben

Hans Schnier ist ein Clown. Seit seine Freundin ihn verlassen hat, geht es ihm beschissen und er steigt immer weiter ab. Nach einem, nicht ganz zufälligem, Unfall hat er ein Knieproblem und fährt in seine Wohnung nach Bonn zurück. Seine letzten Auftritte wurden abgesagt und so hat er viel Zeit. Nach eigener Aussage sei er kein Trinker und könne Gerüche durch sein Telefon wahrnehmen.
Angestachelt vom Geldmangel ruft er alle möglichen Bekannten an, erinnert sich an seine Vergangenheit und an wichtige Ereignisse mit diesen.

Hans Schnier ist ein depressiver und nostalgischer Clown mitte 20 und um ehrlich zu sein, hat er auch diese Wirkung auf den Leser. Die ganzen Erinnerungen sind teils überflüssig und teils langweilig und bringen der Geschichte nichts. Mehr noch nehmen sie der Story die Dynamik. Außerdem ist Hans ein Mensch, der ständig über alle anderen meckert und über die Katholiken schimpft, wobei seine Geliebte katholisch ist. Er meckert aber auch über Protestanten und Atheisten, denn die seien langweilig und ödeten ihn an.
Als Protagonist ist er weder sympathisch noch charismatisch und versucht immer, irgendwelche Kämpfe zu gewinnen, die es nicht wirklich gibt und sieht sich selbst als besser an, als er ist.
Er behauptet, er sei kein Alkoholiker, trinkt gefühlt alle paar Seiten Alkohol und spricht ständig den Wunsch nach Alkohol aus. Seine Fähigkeit, Gerüche durch sein Telefon wahrzunehmen, macht ihn noch verrückter, als er eh schon ist.
Als Leser quält man sich durch den Roman und eine wirkliche gesellschaftliche Kritik findet man nicht. Viel mehr muss man den Kopf über den Clown schütteln und dessen absehbarer Absturz, der das Ende, leider viel zu spät, herbeiführt. Dabei bildet das Ende keinen wirklichen Schluss und als Leser nimmt man viel mehr in einem kurzen Abschnitt seines Lebens teil. Einem Abschnitt, der keine wirkliche Handlung hat.

von stefanie 17 Jahre, Redaktion Köln 2 am 14.08.2015, Format: Buch

Fazit

Ein schlechter Klassiker, den man keinem aufzwingen sollte und der den Titel Klassiker gewiss nicht verdient hat.

Weitere Informationen

  • 1967
  • Autor/in: Heinrich Böll
  • Seiten: 288
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag

Gesamtwertung

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