American Dreamz - Alles nur Show

Man nehme: einen orthodoxen Juden, einen radikalen Muslim und einen Britney Spears Verschnitt, der nicht nur aus Haut und Knochen besteht. Dazu kommt dann noch das Arschloch vom Dienst. Und WOOM! Fertig ist die Castingshow: American Dreamz.
Dass keiner der drei auch nur ansatzweise Talent mitbringt, passt da doch ziemlich gut, denn es ist nun mal nicht Martin Tweed‘s Ziel den Leuten zu zeigen, wie gut Amerikas Möchtegern-Nachwuchskünstler singen können. Im Vordergrund steht immer noch der Unterhaltungswert und dass die Quoten stimmen. Aber er wäre nicht Moderator, der beliebtesten Castingshow Amerika‘s, wenn er nicht wenigstens einem Klischee dienen würde. Seine Sprüche brennen wie Säure, hinterlassen bei den Getroffenen tiefe Wunden- sollte man meinen. Aber nicht so bei seiner Favoritin Sally Kendoo. Sie verschließt gekonnt die Augen vor dem versteckten Sarkasmus und lässt sich stattdessen auf eine -vermeintlich- heiße Affäre mit Tweed ein. Auch Britney Spears hat es nicht geschafft, ihr Jungfrauen- Image ewig zu halten.
Allerdings haben es die anderen Kandidaten nicht weniger faustdick hinter den Ohren. So hat beispielsweise Omer von arabischen Hintermännern den Auftrag bekommen bis ins Finale zu kommen- koste es, was es wolle. Der Präsident hat seinen Besuch angekündigt- da träfe es sich doch gut, wenn sie ihren, schon so lange geplanten Anschlag endlich verüben könnten.
Das Finale ist da und mit ihm die Probleme. Was ist wenn Selly‘s Freund William ihr vor laufender Kamera einen Heiratsantrag machen soll, aber triftige Gründe gefunden hat, dies doch nicht zu tun? Und wie soll jemand einen Anschlag auf den Präsidenten verüben, wenn er in letzter Sekunde doch noch ein Herz samt Gewissen bekommt?

von Redaktion Köln 1 am 23.07.2006, Format: Film

Fazit

Hugh Grant in der Rolle eines amerikanischen Dieter Bohlen's zu sehen, bringt schon die ersten Lacher mit sich. Auch Dennis Quaid, als Präsident der Vereinigten Staaten, überzeugt mit seinem Talent. Die Sprüche scheinen an manchen Stellen etwas zu gekünzelt, ab und an wirkt die Handlung sogar etwas zu unlogisch. Dass die amerikanische Politik auf´s Korn genommen wird, heimst dem Film dann wieder einige Pluspunkte ein. Dem Präsidenten in einem Film zu unterstellen, er würde endlich anfangen sich mit den Problemen der Welt auseinanderzusetzen- das dürfen nur die Amerikaner selbst. Auch dass er alles was er sagt, durch einen kleinen Knopf im Ohr vorgesagt bekommt ist harter, aber irgendwo annehmbarer Tobak. Einzig und allein das vollkommen geschmacklose Ende passt nicht ganz in das Konzept des Films. So etwas sollten sich nicht einmal Amerikaner trauen dürfen.

Weitere Informationen

  • USA 2006
  • Komödie/Drama
  • Regisseur/in: Chris Weitz, Paul Weitz
  • Darsteller/innen: Hugh Grant, Mandy Moore, Dennis Quaid, Chris Klein
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Länge: 107 min.

Gesamtwertung

Gastkritik

Schreib uns deine Meinung zu Filmen oder Büchern, Spielen oder TV - Sendungen, Online - Angeboten oder Hörspielen. Unser Formular für Gastkritiken hilft dir dabei.

Weiterlesen …

Kritikertipps

Ob ihr neu in einer Redaktion mitarbeitet, schon viele Jahre regelmäßig Beiträge für spinxx.de liefert oder ob ihr euch als GastkritikerIn ausprobieren möchtet: Die „Kritikertipps“ bieten euch Infos, Anregungen und Hilfsmittel für jede Lebenslage.

Weiterlesen …

Alle Kritiken

Hier findest du alle spinxx.de Kritiken in einer Übersicht und kannst nach Titeln suchen.

Weiterlesen …

Kontakt

● ● ●

 

Du willst mitmachen und noch mehr über spinxx erfahren?

Dann schreib uns einfach an!