Als der Wind den Sand berührte

Eine Familie in Afrika, die sich ohne große Chance zu überleben aufmacht, die Wüste zu durchqueren und Wasser d.h. Leben zu finden...

Das Dorf in Djibout in Afrika, in dem der Lehrer Rahne lebt droht auszutrocknen, alle umliegenden Quellen sind versiegt. Um dem sicheren Tod durch Verdursten zu entrinnen, zieht er mit seiner Frau Mouna, seinen Söhnen Ravil und Ako, seiner Tochter Shasha, einer befreundeten Familie, einer Ziegenherde und zwei Kamelen los, die Wüste zu durchqueren. Dort, an der "weißen Küste" erhoffen sie sich große Wasserquellen und einen Ort um sich niederzulassen zu finden. Sie ziehen los. In der ersten Nacht treffen sie auf einen Mann, der seine Rinder durch die Wüsten treiben will. Sie schliessen sich zusammen um abwechselnd auf die Herde aufzupassen. Kurz darauf treffen sie auf ein Lager Hungernder unter Aufsicht der Armee. Diese bieten ihnen Schutz und Wasser gegen ein Vieh pro Tag an. Die Familien nehmen das Angebot an. Nach vier Tagen wollen sie weiter ziehen. Einer der Soldaten erklärt Rahne, wo sich tiefe Brunnen befinden. Der Mann mit den Rindern beschliesst, nach 3 Tagen seine Herde gegen ein Auto einzutauschen. Doch als die beiden Familienväter am nächsten Tag seine Leiche sehen, bemerken sie, dass sie betrogen worden sind und ziehen, aus Angst vor Verfolgung, direkt weiter. Doch Mouna, die eine blutende Verletzung hat, kann nicht weiter. Ihre Familie legt eine Rast ein, während die anderen weiterziehen. Als Mouna wieder genug Kraft getankt hat, zieht auch sie weiter. Doch kurz darauf treffen sie auf Rebellen. Diese wollen sie alle erschießen, wenn Rahne ihnen nicht eins der drei Kinder gibt. Ravil, der Älteste, opfert sich für die Familie und wird mitgenommen. Die andere Familie, die vorgegangen ist, wurde von den Rebellen erschossen. Nun auf vier zusammengeschrumpft ziehen sie weiter. Doch kurz darauf werden sie erneut übefallen. Die jungen Männer mit Gewehren wollen sie alle töten, zeigt Rahne ihnen nicht den sicheren Weg über ein Minenfeld. Dieser erklärt Shasha, es sei alles Spiel. Sie müsste nur zu den Dünen laufen, drei Schritte nach rechts machen und zurückkommen, dabei allerdings den schwarzen Metallteilen ausweichen. Gesagt,getan. Die 6-jährige schafft es. Die Männer fahren, die Waffen im Anschlag davon. Als das Auto über eine Unebenheit im Boden fährt, löst sich ein Schuss und die Kugel trifft Ako, den jüngeren Sohn. Kurz darauf verdurste Mouna, allerdings nicht ohne Rahne das Versprechen abgenommen zu haben, mit Shasha weiter zu ziehen und sie zurück zu lassen. Entkräftet, traurig und dem Verdursten nah, ziehen Vater und Tochter weiter. Doch die Chance zu überleben und an die "weiße Küste" zu kommen ist verschwindend gering…

Dieser Film ist unendlich traurig, ohne dabei auch nur annäherungsweise kitschig zu wirken. Die Verluste und das Leid sind durch schöne, weite Kameraeinstellungen und kaum vorhandene, diskrete und, wenn überhaupt nur instumentale Filmmusik, wunderbar auf die Leinwand übertragen worden. Durch schöne Randgeschichten wirkt der Film lebendig und nicht zu bedrückend. Obwohl dieser Film so traurig, aber zugleich erschreckend realistisch ist, gelingt dem Regiseur mit "Als der Wind den Sand berührte" ein wunderbarer Film, der nicht zuletzt durch beeindruckende Landschaftsbilder fasziniert.

von Marie K. 14 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2007 am 25.11.2007, Format: Film