Alle Anderen
Dass ein Paar denkt, das glücklichste der Welt zu sein, nur um dann mit der Realität konfrontiert zu werden, wird in vielen Filmen thematisiert. Dennoch schafft Maren Ade mit "Alle Anderen" ein Filmereignis, das aus der Menge heraussticht. Durch ganz normale Alltagsgespräche und -situationen überzeugt sie uns in dieser so natürlich wirkenden Inszenierung. Hier passiert nicht ein aufregendes Ereignis nach dem anderen, wie es meistens der Fall ist. Stattdessen wird das Leben von Lars und Gitti mit kindischen Albereien, romantischen Liebesszenen und heftigen Streitereien gezeigt.
Nachdem die beiden während ihres Urlaubs ein anderes, scheinbar perfektes, deutsches Paar treffen, drehen sie völlig durch. Gitti will für Chris die perfekte Freundin verkörpern, allerdings nicht wie die anderen sein, was sich leider nicht vereinigen lässt. Birgit Minichmayr verkörpert diese witzige Abnormalität gepaart mit Angst und Liebe so natürlich, dass es den Eindruck erweckt, das Ganze wäre kein Film, sondern ein Ausschnitt aus dem wirklichen Leben. Auch Lars Eidinger spielt den zurückgezogenen, undurchschaubaren Chris sehr überzeugend, wenngleich er Minichmayr nicht übertrumpfen kann.
Auffallend ist außerdem das offene Ende, was ein weiteres Mal der Realität äußerst nahe kommt.
Allerdings hätten die Sexszenen etwas weniger, kürzer und nicht so detailgetreu sein sollen, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Film ab 12 Jahren freigegeben ist.
von Mara 15 Jahre, Redaktion Köln 1 am 15.07.2009, Format: Film
Fazit
Dieser Film ist sicherlich nicht für jeden interessant, dennoch ein außergewöhnlicher und lohnenswerter Film, der zum Nachdenken anregt.Weitere Informationen
- Deutschland 2009
- Drama
- Regisseur/in: Maren Ade
- Darsteller/innen: Birgit Minichmayr, Lars Eidinger, Hans-Jochen Wagner, Nicole Marischka
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 124 min.
Gesamtwertung
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