Alice im Wunderland
Seit ihrem sechsten Lebensjahr wird die junge Alice von einem Traum verfolgt, der in einer verzerrten Wunderwelt spielt. Als sie mit ihrer Mutter eine Feier besucht, die sich als ihre Verlobungsfeier entpuppt, meint Alice im Gebüsch ein Kaninchen zu sehen, das genau wie in ihren Träumen aussieht, und beginnt dieses zu verfolgen.
Zwischenzeitlich verliert sie jedoch dessen Spur und wird durch ihren Verehrer unterbrochen, der ihr einen Heiratsantrag macht. Als das ominöse Kaninchen mit der Taschenuhr plötzlich wieder auftaucht, rennt Alice ihm hinterher, ohne auf den Antrag zu antworten.
Sie sieht gerade noch, wie das Kaninchen in einem ungewöhnlich großen Bau verschwindet, stolpert in den selbigen hinein und fällt in ein fast endloses Loch, bis sie in einem merkwürdigen Raum zu Boden fällt.
Nachdem sie durch Essen eines Törtchens geschrumpft ist und so durch eine winzige Tür schlüpfen kann, wird sie bereits von sonderbaren Gestalten erwartet. Eine Legende in Wunderland sagt nämlich, dass eines Tages Alice auftaucht, um den Drachen der tyrannischen Königin zu besiegen und diese aus dem Wunderland zu vertreiben…
Tim Burton greift mit "Alice im Wunderland" die Geschichte der jungen Alice auf, die bereits in verschiedenen Büchern, Serien und einigen Verfilmungen erzählt wurde. Allerdings ist Tim Burtons Version weder eine Neuverflimung noch knüpft die Geschichte an eine frühere an; denn Burton nutzt nur die Grundidee des Plots und die bekannten Figuren, stellt sie allerdings in einer "moderneren" Weise dar, wodurch sie viel Charme verlieren. So wird aus dem jungen Mädchen Alice eine fast erwachsene Jugendliche und aus dem kleinen quirligen verrückten Hutmacher ein großer Hutmacher mit verwirrenden Stimmungsschwankungen. Vor allem Leute, die Alice im Wunderland aus dem Jahre 1951 gesehen haben, werden enttäuscht sein: Es handelt sich bei Tim Burtons Version um den fehlgeschlagenen Versuch, eine oft verfilmte Geschichte neu zu erfinden.
Der Film besitzt eine dunkle Atmosphäre und wird durch anspruchsvolle Animationen aufgewertet, doch bleibt dies das einzige Element, das jemanden zum Sehen des Filme veranlassen könnte; denn auch die Filmmusik ist lediglich mittelmäßig und die Geschichte sehr standartisiert und ohne wirkliche Spannung oder gute Dramaturgie.
Auch kann der Film nicht mit seinen Schauspielern punkten; denn Mia Wasikowska vermag den Zuschauer nicht durch eine ausdrucksstarke Darstellung von Alice zu verzaubern und auch Johnny Depp, der in anderen Filmen durchaus besser spielte (vgl. Fluch der Karibik und Charlie und die Schokoladenfabrik), kann nicht überzeugen.
Ich hätte gedacht, dass der Film wenigstens auf die Darstellung und Eigenheiten der wunderlichen Bewohner von Alices Traumwelt eingehen würde, wie z.B. die bekannte Grinsekatze oder Humpty Dumpty. Aber auch hier erkennt man in den Dialogen nur Oberflächlichkeit. Eine Ausnahme ist allein der verrückte Hutmacher, der mit Johnny Depp besetzt ist, wobei zu beachten ist, dass es sich um eine Hauptrolle handelt. Auch wenn Johnny Depp hier nicht an seine guten Leistungen in anderen Filmen anknüpfen kann, hebt sich die Figur gegenüber den anderen durch den Versuch hervor, einen Verrückten auf eine verrückte Art zu spielen, die ihn gleichzeitig lustig und bedrohlich wirken lässt.
von alexander.sch 17 Jahre, Redaktion Gelsenkirchen am 05.10.2010, Format: Film
Fazit
Der Film versucht die ursprüngliche Geschichte des britischen Schriftstellers Lewis Carrol aufzugreifen, schafft es aber nicht, an deren Charme anzuknüpfen, da ihr ein unpassender Fantasymythos übergestülpt wird.Weitere Informationen
- USA 2010
- Fantasy
- Regisseur/in: Tim Burton
- Darsteller/innen: Mia Wasikowska, Johnny Depp
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: 108 min.
Gesamtwertung
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