Adams Äpfel

Eine abgedrehte Komödie mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor

Der Skinhead Adam wird nach einem gewalttätigem Übergriff zu Erziehungshaft in der Pfarrei von Pfarrer Ivan verurteilt. Dieser ist ganz und gar vom Guten in jedem Menschen überzeugt und leugnet sogar alles Negative. Dabei trägt Ivan selbst einige Probleme mit sich herum, die er dadurch zu verdrängen versucht. Er stellt Adam die Aufgabe, während seines Aufenthaltes einen Apfelkuchen zu backen, vom Pflegen des Apfelbaumes bis zum fertigen Produkt, und sieht in jedem Hindernis eine Prüfung Gottes. Neben Adam befinden sich auch noch ein Triebtäter, ein Tankstellenräuber und später auch eine schwangere Alkoholikerin in dieser Art Erziehungseinrichtung bei Ivan. Die Situation spitzt sich zu, als langsam auffliegt, dass jeder Insasse noch weiterhin seiner kriminellen Machenschaft nachgeht.

Mit viel schwarzem Humor wird diese Geschichte mit kunstvollen Bildern und einprägenden Charakteren erzählt. Die makaberen Firguren, besonders auffällig sind Ivan und der Hausarzt, werden überzeugend geschauspielert. Alle Charaktere sind individuell ausgeprägt und jeder auf seine Weise abgedreht. Man merkt die liebevolle Arbeit hinter dem Film in der gesamten Inszenierung. Kontrastreiche Farben unterstützen die düstere Athmosphäre, die durch Übertreibungen immer wieder aufgelockert und ins lustige gezogen wird. Dennoch besitzt der Film einen Tiefgang, der auch zum Nachdenken anregen kann.
Die Geschichte ist originell und gut umgesetzt.
Wegen all dieser positiven Aspekte kann auch von dem kurzzeitig schleppenden Mittelteil, in dem die Handlung nur sehr langsam voranschreitet, abgesehen werden.

von luna.h 17 Jahre, Redaktion Köln 1 am 11.12.2012, Format: Film