A Chorus Line

Aufregung am Broadway: Erlebt ein mehr oder minder gutes Tanz"vergnügen", begleitet von Melodien, die einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen.

Eigentlich ist der ganze Film nichts anderes als eine mittelmäßige Casting-Show, in der mehr als 200 Bewerber um eine Rolle in einem Musical kämpfen, und dabei müssen sie sich nicht etwa die Kommentare von Dieter Bohlen anhören, sondern von dem leicht sonderlichen Regisseur Zach, der kein Blatt vor den Mund nimmt.
Im Rahmen dieses Castings müssen sie mehr als einmal über ihren Schatten springen, denn Zach will für seine beliebten und angeblich guten Produktionen nicht nur ihr tänzerisches Können sehen, sondern auch das ein oder andere Detail aus dem Leben seiner Darsteller wissen…

Wie schon aus der Inhaltsbeschreibung klar wird, besitzt dieser Film leider nicht sonderlich viel Handlung, denn es gibt eben nur einen wirklichen Handlungstrang, außer den vereinzelten Szenen mit Cassie, der ehemaligen Geliebten des Regisseurs, wo kurze Sequenzen aus ihrer Vergangenheit auftauchen. Dadurch kommt leider keine wirkliche Spannung auf und der Zuschauer freut sich schon auf das leider gar nicht wirklich vorhandene Ende.
Für Tanzfans und Nostalgiker ist trotzdem etwas dabei: Spektakuläre Tanzszenen begeistern durchaus und man fragt sich, wie lange die Schauspieler wohl benötigt haben, um diese einzuüben, denn sie sind nicht nur ungemein präzise, sondern erfordern auch viel Körperbeherrschung. Und immerhin die Musik ist gut - aus diesem Film stammt der große Hit: "One", der einen auch noch drei Stunden später vor sich hinsummen lässt. An anderen Stellen jedoch wirkt die Musik hingegen nicht sonderlich passend und auch oft gekünstelt. Hier sieht man dem Film besonders stark an, dass er schon etwas älter ist, denn die Spielart hat sich in den letzten 20 Jahren durchaus verändert, sodass der Film einfach merkwürdig auf Zuschauer der jüngeren Generation wirkt.

von esther.y 16 Jahre, Redaktion Köln 1 am 13.01.2009, Format: Film