Krokodile ohne Sattel

Wusstest du, dass deutsch und afrikanisch zu sein gleich ist? Und dass Afrika gar nicht so gefährlich ist?

Diese Einstellung hat Kaddi. Da ihre Mutter Deutsche ist und ihr Vater Afrikaner, fragt die Mutter Kaddi, als sie noch ein Kleinkind ist, ob sie deutsch oder afrikanisch ist. Auf diese Frage antwortet sie, dass das doch gleich sei. Schon im jungen Alter ist sie oft nach Afrika gereist und hat dort viel erlebt, wie zum Beispiel auf einem Krokodil zu reiten. Für sie gilt also,dass Afrika gar nicht so gefährlich ist, wie wir immer behaupten.

Wir erleben Kaddi aber nicht nur als Kind, sondern auch als Jugendliche. In dieser Phase ihres Lebens denkt sie zum Beispiel über das Leben nach dem Tod nach und darüber, wann die Welt wohl untergehen wird.
Im Alter von 13 Jahren hat Kaddi so gut wie keine Freunde, aber dennoch hat sie eine außergewöhnliche Einstellung: Sie möchte nicht so sein wie die anderen, weil es die anderen ja schon gibt.
Heute ist Kaddi übrigens 17 Jahre alt, lebt glücklich mit ihrer Mutter in Deutschland und hat mittlerweile auch sehr viele Freunde gefunden, wie wir in einem Interview im filmforum Duisburg bei doxs! kino erfahren haben.

„Krokodile ohne Sattel“ ist ein emotionaler Dokumentarfilm - obwohl einzelne Szenen auch witzig sind, wie zum Beispiel die, in der Kaddi im Alter von ungefähr 5 Jahren mit ihrem Vater die Hände vergleicht. Das Resultat: „Papa ist schwarzer und ich bin brauner.“ Dieser Film zeigt, dass Afrika doch nicht so ist, wie wir es uns oft vorstellen, und dass das Leben eines Afrikaners in Deutschland nicht immer leicht ist.

Im Film wird Afrika mit sehr vielen warmen Pastellfarben dargestellt. Die Musik in den einzelnen Szenen ist auch sehr gut ausgewählt worden: Sie passt zu jeder Stimmung. Interessant ist aber, dass es sich dabei immer um afrikanische Musik handelt. Durch die Musik zu den jeweiligen Orten gelingt es der Filmemacherin Britta Wandaogo, die emotionalen und informativen Elemente miteinander zu verknüpfen.

Rückblenden werden im Film oft mit schwarz gerundetem Rand dargestellt. Auch wird viel in der Zeit hin und her gesprungen. Diese Zeitsprünge fesseln den Zuschauer aber noch mehr.

von suela 14 Jahre, Redaktion doxs! Duisburg 2013 am 27.01.2014, Format: Film