Krokodile ohne Sattel

Wer bin ich, wo gehöre ich hin? Wie lang wird es die Menschheit wohl noch geben? Was ist eigentlich im Himmel?

Kaddi stellt alles in Frage. Ihre Mutter Britta Wandaogo filmt sie schon, seitdem sie ein Kleinkind ist. Kaddi ist in Deutschland geboren. Sie ist jedoch fast jedes Jahr bei der Familie der väterlichen Seite in Burkina Faso. Die Sprache des Vaters verlernt Kaddi schon als Kleinkind, sie fühlt sich immer mehr wie ihre Mutter - deutsch.

In Afrika ist sie 'Kaddisha - die Weiße', in Deutschland 'die schwarze Kaddi'. Sie ist immer und überall die Ausländerin. In Deutschland heißt es 'Afrika ist gefährlich', jedoch kann die inzwischen 14-jährige Kaddi dieses Klischee nicht verstehen.

Ihre Jugend ist geprägt von der Suche nach ihrer wahren Identität. Wird es uns irgendwann nicht mehr geben? Wo sind wir nach dem Tod?

Man kann sich als Zuschauer gut in Kaddis Situation hineinversetzen, da sich viele Migranten in Deutschland ähnlich fühlen. Der Film zeigt viele Emotionen und verschafft einen Einblick in Kaddis Welt. Ihre Offenheit überrascht.

Als Jugendliche hat sie die selben Probleme wie viele andere auch, wie zum Beispiel die Beziehung zu ihrem Vater, die in diesem Film eine große Rolle spielt.

Für viele scheint der Film zunächst verwirrend. Es gibt so viele Zeitsprünge, dass man nicht merkt, dass es sich die ganze Zeit um die gleiche Person handelt. Um die Aufmerksamkeit nicht auf den Zeitpunkt des Drehs und den Drehort zu lenken, werden in den jeweiligen Szenen keine Angaben eingeblendet. Die Zuschauer sollen, laut Britta Wandaogo in einem Interview mit unserem Kurs, nur auf das Geschehen achten. Unserer Meinung nach gelingt dieses Konzept. Die afrikanische Musik wurde gut eingesetzt und unterstützt die jeweiligen Szenen.
Kaddis Leben wird von ihrer Kindheit bis in ihre Jugend von ihrer Mutter auf Video festgehalten. Es wird so gut wie überall gefilmt, wo sich die kleine Familie aufhält.

von cagla 15 Jahre, Redaktion doxs! Duisburg 2013 am 27.01.2014, Format: Film